Amtszeit für 500 Kirchenvorsteher in Rhein-Lahn-Dekanaten beginnt Drucken E-Mail

thumb_10-gemeinde1RHEIN-LAHN. (30.Oktober) Abschied und Neuanfang heißt es an diesem Wochenende in den 64 evangelischen Kirchengemeinden der Rhein-Lahn-Dekanate Diez, Nassau und St. Goarshausen. Rund 500 Männer und Frauen, die im Juni in den Kirchenvorstand ihrer Gemeinde gewählt wurden, werden in Gottesdiensten teilweise schon am morgigen Reformationsfest (Samstag, 31. Oktober) sowie vor allem am Sonntag, 1. November in ihr Amt eingeführt.

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Dr. Volker Jung ruft in einem Grußwort zur Amtseinführung das Motto der Kirchenwahl „Evangelisch!“ in Erinnerung. Es sei nun Chance und Aufgabe der Kirchenvorstände, dieses Motto weiter mit Leben zu erfüllen, dem Glauben an das Evangelium von Jesus Christus Gestalt zu geben und evangelisches Profil unverwechselbar deutlich zu machen.

Wörtlich schrieb Jung: „Bei aller ökumenischen Offenheit ist heute ein klares evangelisches Selbst-Bewusstsein nötiger denn je, denn Menschen fragen heute klarer und schärfer, warum es die evangelische Kirche eigentlich gibt und warum es gut ist, dazu zu gehören.“ Das Thema Glaube und Religion werde in der derzeitigen öffentlichen Debatte zudem stark von anderen Glaubensgemeinschaften bestimmt. Jung plädierte dafür, „in einem offenen, von gegenseitiger Toleranz geprägten Gespräch“ nicht nur die anderen Überzeugungen genauer kennen zu lernen sondern auch den eigenen Glauben intensiver zu erfahren, zu begreifen und zu leben.

Die Frage: Was glaubst du eigentlich? gehöre nicht allein ins stille Kämmerlein, in die traute Familie oder die heimatliche Kirchengemeinde, sondern in die Mitte der Gesellschaft. Jung: „Wie wir in Wort und Tat Zeugnis von der Hoffnung geben, die ins uns steckt, entscheidet mit darüber, ob wir glaubwürdig und überzeugend auf Menschen wirken, die andere religiöse Überzeugungen haben oder auch gar keine.“ Evangelisch sei: „Fröhlich in der Hoffnung, geduldig in Krisen, kämpferisch für die Würde der Menschen, voller Vertrauen in die Kraft des Gebetes und offen für die ökumenische Gemeinschaft.“

In den Kirchengemeinden der Rhein-Lahn-Dekanate bestehen die neuen Kirchenvorstände im Durchschnitt zu 63 Prozent aus Frauen, etwa 42 Prozent der 500 Kirchenvorsteher wurden neu in das Gremium gewählt. Der Altersdurchschnitt liegt bei 49,6 Jahren. Die Kirchenvorstände haben eine Amtszeit von sechs Jahren. (bcm)