In Hamburg über Bahnlärm am Mittelrhein diskutiert |
"Alle drei Minuten donnert ein Zug durch das enge Tal“, so Michalke. „Das ist nicht schön, wenn man ein Gebet auf dem Friedhof zweimal unterbrechen muss.“ Neben dem Stress, den der Lärm für die Ohren bedeutet, seien auch die psychischen Belastungen enorm. Reinhold Lang wies die Zuhörer auf das hohe Tempo bis zu 110 Stundenkilometern hin, mit dem die Züge nur wenige Meter von den Wohnzimmern entfernt durch die Stadt rauschen. Dabei würden auch hoch explosive Stoffe transportiert; und dies auf einer Trasse, die ursprünglich einmal für Dampfloks gebaut wurde, so Lang. „Nicht auszudenken, was da passieren könnte.“
Was Lärm und Stille bedeuten, konnten die Besucher des Kirchentages aus ganz Deutschland im Innern des Lärm-Hauses erleben, wo sie sich einer Lautstärke bis zu 80 Dezibel aussetzen konnten. Das Haus, dessen Anschaffung in Höhe von 25.000 Euro aus Spenden finanziert wurde, kann auch ausgeliehen werden. An dem Messestand vereinigten sich mehrere Bürgerinitiativen: Das Aktionsbündnis Verkehrslärm in Mainz, der Verein für ein lebenswertes Mainz und Rheinhessen, die evangelische Kirchengemeinde Mainz-Marienborn, die Initiativen Pro Rheintal und das Bündnis der Bürgerinitiativen im Rhein-Main-Gebiet (BBI). Bernd-Christoph Matern Mehr Informationen zur Bürgerinitiative im Internet unter www.verkehrslaerm.info. Einen weiteren Beitrag zum Thema finden Sie auch hier. Auf dem Foto: Die Kirchentagsbesucher aus dem evangelischen Dekanat St. Goarshausen mit Präses Anja Gemmer, Rebekka Brückner, Reinhold Lang und Pfarrer Urs Michalke trafen sich am „Lärm-Haus“ mit dem kirchenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Josef Winkler, Propst Sigurd Rink (4. und 5. von links) und den Vertretern der Initiative gegen Verkehrslärm Dietrich Elsner, Ewald Thoma und Pfarrer Harald Jaensch, um Passanten auf die Auswirkungen des Bahnlärms hinzuweisen. Foto: Matern |