Bischof Bagonza erfreut über Berufsbildungs-Projekt in Mabira

thumb_1a-bb120117flyer1_becrima-RHEIN-LAHN/BAD EMS. (10. März 2017) Während eines Aufenthaltes in Deutschland hat der evangelisch-lutherische Bischof Dr. Benson Bagonza auch das evangelische Dekanat Nassauer Land besucht. Vor dem Arbeitskreis der Partnerschaft Nassau-Mabira berichtete Bagonza über die Situation in der Karagwe-Diözese im Norden Tansanias, zu der auch der Distrikt Mabira gehört. Dort sorgen die Folgen eines Erdbebens im vergangenen Jahr und einer langen Dürreperiode für Probleme.

thumb_1a-bb120117gruppe_becrima-Besprochen wurden unter anderem Projekte, die das Dekanat aktuell unterstützt: Ein landwirtschaftliches Projekt, das die Bakterienerkrankung von Bananen eindämmen soll und die Ernährung auf breitere Basis stellen soll, ein Projekt, das die Selbständigkeit bedürftiger, meist verwitweter Frauen fördert, die Unterstützung junger Menschen in ihrer beruflichen Ausbildung und nicht zuletzt der anstehende Partnerschafts-Besuch junger Deutscher in Mabira im Sommer diesen Jahres.

Das Erdbeben im September 2016 und ein beträchtlicher Ernteausfall durch eine sehr lange Trockenheit hätten die Lebenssituation in Mabira verschärft, berichtete Bagonza. Und die Folgen daraus einschließlich zahlreicher aktueller Brände in der Karagwe-Diözese ließen befürchten, dass auch das Jahr 2017 sehr schwierig werde. „Aber wir haben Weihnachten gefeiert und Gott gedankt, dass wir noch leben.“

Das weltweite politische Klima hatte Dekanin Renate Weigel in ihrer Begrüßung aufgegriffen. Gegenseitiger Respekt sei in diesen Zeiten wichtiger denn je. Ihre Andacht beendete die Theologin mit den Worten: „Lass uns über den Tellerrand schauen und dabei bereichert werden.“ Positive Impulse nahm der Bischof auch von Dietmar Menze zurück in thumb_1a-bb120117bischof2_becrima-die Heimat. Das von ihm geleitete Ausbildungsprojekt für junge Menschen in Mabira trägt erste Früchte. Für zwei weibliche und zwei männliche Auszubildende ist die Finanzierung gesichert, wie Menze dem Arbeitskreis erläuterte. Sie werden zu Handwerkern ausgebildet und sollen ihr Wissen später an andere weitergeben.

„Handwerk in der Heimat statt Ungewissheit in der Ferne“, ist ein Leitspruch des Projektes mit dem Namen MAVEC. Die Buchstaben stehen für Mabira Vocational Education Cooperation, eine Kooperation für berufliche Bildung in Mabira. Mit dem Projekt soll der Wegzug junger Menschen aus Mabira verhindert werden, weil ihnen dort die Chance eröffnet wird, durch eine Ausbildung sich selbst und dann auch anderen Menschen in der Heimat helfen zu können. Das Projekt soll der Anfang sein, damit gut ausgebildete Handwerker ihre Familien mit ihrer Hände Arbeit ernähren können.

„Sie werden sich selbst sowie anderen Menschen helfen und nicht mehr abhängig sein von Dritten“, beschreibt Menze den „Traum“, zu dem das Projekt erste Schritte eröffnet und das auf lange Sicht zu einem ganz handfesten Ausbildungszentrum in Mabira führen könnte. Zunächst wird die Ausbildung an einer berufsbildenden Schule im Nachbardistrikt gefördert, im nächsten Schritt dann auch der Aufbau einer eigenen Werkstatt in Mabira. Bernd-Christoph Matern

Einen Flyer mit mehr Informationen und den Ansprechpartnern zum Mavec-Projekt können Sie hier herunterladen .

Zum Foto (rechts oben):
Bischof Benson Bagonza wurde herzlich von Dekanin Renate Weigel (vorn Mitte) und den Mitgliedern des Arbeitskreises Nassau-Mabira in Bad Ems empfangen (von links): Dietmar Menze, Berthold Krebs, Sigrid Paul, Anita Krebs, Wolfgang Michalke, Christel Meinecke und Gerda Hermann. Junge Menschen in der Ausbildung unterstützen und ihnen damit Zukunft in der Heimat ermöglichen – dieses Ziel verfolgt ein neues Projekt mit Namen „Mavec“, das Dietmar Menze initiiert hat; vier junge Leute profitieren bereits davon. Fotos: Matern