Mitmachbörse: App hilft beim Ausbau realer sozialer Kontakte

thumb_1a-mmbappi55-0317feature_becrima-NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (21. März 2017) Soziale Kontakte liegen der Initiative 55 plus-minus im Dekanat Nassauer Land schon immer am Herzen. Mit ihrer „Mitmachbörse für soziale Kontakte“ schuf sie bereits im Jahr 2013 eine entsprechende Plattform, um Menschen zusammenzubringen, die gleiche Interessen haben. Mit der neuen MeinDorf55plus-App der Initiative kann auch diese Börse an Schub gewinnen.

thumb_1a-mmbappi55-0317_becrima-In fast einem Dutzend Dörfer der Region gibt es mittlerweile Ansprechpartner für die Mitmachbörse. Die hatte Initiative-Sprecher Dieter Zorbach ins Bürgerhaus nach Nastätten eingeladen. Dabei erinnerte er noch einmal an die Idee der Börse. Da sei auf der einen Seite die Frau, die sich – sei es aus Altersgründen oder weil sie akut erkrankt ist – etwa über Hilfe beim Einkaufen freuen würde; auf der anderen Seite gebe es Leute, die ihre Zeit gern nutzen würden, um beim Einkaufen Unterstützung zu leisten. „Oder es gibt eine Frau, die regelmäßig ins Theater fährt und gern noch jemanden mitnehmen würde“, so Zorbach. Die Börse hilft, die Suchenden und Bietenden zusammenzubringen.

Das Treffen in Nastätten diente unter anderem dem praktischen Ausprobieren, wie die App bei der Kontaktaufnehme helfen kann. Dazu waren Dr. Dirk Veiel von der Fernuni Hagen (dort wurde die App entwickelt) anwesend und Ulrike Steinsberger-Henkel, die in den Dörfern ganz konkret Hilfestellung zum Umgang mit der modernen Technik leistet.

„Menschen sind hier nicht Objekt der Betreuung, sondern das Subjekt“, lobte der Propst für Südnassau Oliver Albrecht als Schirmherr des Projektes das Engagement in der Initiative. „Gerade die App baut darauf auf, sich selbst einzubringen“, so Albrecht, das stärke auch im Alter das Selbstwertgefühl, statt wie früher ein fertiges Programm vorgesetzt zu bekommen. Sonntags Gottes wichtiges Wort von der Kanzel zu verkündigen, reiche nicht aus, wenn dann daraus von Montag bis Samstag nicht auch etwas passiert. Deshalb förderten Kirche und Diakonie das sowohl kirchlich als auch politisch interessante Projekt über das Förderprogramm „DRIN“ (Dabei sein – Räume entdecken – Initiativ werden – Nachbarschaft leben).

Hoffnung, das Miteinander in der Region zu stärken, äußerte auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten Jens Güllering, der an dem Treffen teilnahm. Die Mitmachbörse fördere nicht nur den Austausch in einer älter werdenden Bevölkerung auf dem Land, sondern auch das Miteinander unterschiedlich alter Menschen.

Für das unterstützende Miteinander sucht die Mitmachbörse für soziale Kontakte noch mehr Ansprechpartner in den Ortschaften. Bislang gibt es die in Birlenbach, Bogel, Bornich, Dessighofen, Eschbach, Kasdorf, Miehlen, Niederwallmenach, Ruppertshofen, Weisel und Welterod. Interessierte wenden sich an Brigitte Kaiser (Telefon 06771-9599939, E-Mail Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können ) oder Ulrike Steinsberger-Henkel unter Telefon 06432-6467432 oder E-Mail Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können sowie im Internet www.i55plusminus.de.

Dieter Zorbach erinnerte zum Schluss der Begegnung daran, dass die Initiative auch gern in die Ortschaften oder zu Gruppen und Kreisen kommt, um die Dorf-App noch einmal vorzustellen. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto:
Soziale Kontakte in den Dörfern der Region erhalten und stärken. Dem haben sich Ansprechpartner einer Mitmachbörse der Initiative 55 plus-minus seit 2013 verschrieben. Die neue MeinDorf-App kann sie noch unterstützen. Fotos: Matern