RHEIN-LAHN/FRANKFURT. (19. Mai 2017) Kennen tun sie sich schon länger die Landessynodalen des evangelischen Dekanats Nassauer Land und die der Dekanate in der Propstei Rheinhessen. Die Frühjahrstagung der Kirchensynode nutzten die vier Vertreter des Dekanats, um die nächsten gemeinsamen Schritte abzustimmen, bevor die Rhein-Lahn-Region im Herbst von der Propstei Süd-Nassau mit Sitz in Wiesbaden zur jetzigen Propstei Rheinhessen mit Sitz in Mainz wechselt.

Schon Ende November 2015 hatte die damalige Landessynode mit nur vier Stimmen Mehrheit beschlossen, die Zahl der Propsteien von sechs auf fünf zu reduzieren und das neu zu gründende Dekanat Nassauer Land ab 1. Oktober 2017 der Propstei „Rheinhessen und Rhein-Lahn“ zuzuschlagen. „Wir müssen uns ja darüber einig werden, was der Propsteiwechsel ganz konkret bedeutet und wie er in die Praxis umgesetzt wird“, sagte Landessynodale Astrid Ellermann (Aull) nach einem Gespräch mit den Synodalen der Propstei Rheinhessen am Rande der Frühjahrstagung in Frankfurt.

Der Synodale Frank Puchtler (Oberneisen) hatte bereits im vergangenen Herbst beantragt, ein Handlungskonzept für die Umsetzung der Propstei-Reform zu erstellen. Mit ihm wollte er unter anderem geklärt wissen, welche finanziellen Mittel die Kirche für die Neuordnung bereitstellt und wie die Regionen dann künftig in den neu formierten Propsteien vertreten sind. Unvermeidbare Mehrausgaben in einzelnen Bereichen wie etwa bei den Fahrtkosten oder in den Propsteisekretariaten würden in den Propsteihaushalten berücksichtigt, hieß es in der Antwort der Kirchenleitung.

Außerdem ist zur Umsetzung der Neuordnung eine Neubildung der Propsteigruppen für das Kirchenparlament im Herbst 2017 geplant. Neben Absprachen und Regelungen für die Vertretung des Dekanats Nassauer Land in den Propsteigruppen der Kirchensynode sind außerdem andere Treffen geplant, damit sich die Leitungen der kirchlichen Verwaltungseinheiten kennen lernen können.

Die neue Propstei Rheinhessen und Rhein-Lahn besteht dann aus fünf Dekanaten mit insgesamt 220 Kirchengemeinden und rund 258.000 Evangelischen. Das Dekanat Nassauer Land (zirka 800 Quadratkilometer), das die ehemalige Propstei Rheinhessen flächenmäßig um mehr als die Hälfte vergrößert, hat derzeit knapp 58.000 Mitglieder in 56 Kirchengemeinden.    Bernd-Christoph Matern

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Die Landessynodalen des Dekanats Nassauer Land (von rechts) Yvonne Fischer (Lahnstein-Friedland), Astrid Ellermann (Aull), Bärbel Goerke (Reichenberg) und Frank Puchtler (Oberneisen). Auch in der Propsteigruppe Rheinhessen-Rhein-Lahn wollen sie ab November die Stimmen der evangelischen Christen an Aar, Lahn und Mittelrhein einbringen. Foto: Matern