Dekanin Renate Weigel referiert in Nastätten zu Luthers Judenschriften

thumb_1a-renateweigeltalar1RHEIN-LAHN/NASTÄTTEN. (19. September 2017) „Luther und die Juden“ ist ein Vortragsabend am Montag, 25. September um 19.30 Uhr in Nastätten überschrieben. Dekanin Renate Weigel wird sich dabei mit Luthers Judenschriften auseinandersetzen, die ein antisemitisches Denken des Reformators offenbaren.

Auch wenn manch Außenstehender angesichts von Luther-Gebäck, -fahnen, -Spielzeug und anderen Accessoires das Gefühl haben mag, Martin Luther werde zum Gedenken an die Einleitung der Reformation vor 500 Jahren zu einem Heiligen hochstilisiert, darf ein Blick auf sein Verhältnis gegenüber den Juden in diesem Jubiläumsjahr nicht fehlen. Ein Glorifizierung des Mönchs ist weder von der evangelischen Kirche gewollt noch wäre es im Sinne Luthers gewesen.

Schon der Rat der Evangelischen Kirchen in Deutschland hatte sich im Blick auf das Jubiläum intensiv mit Luthers Schriften und seinem Verhältnis zum Judentum beschäftigt und Ende 2015 ein Papier verabschiedet, das sich mit der Verantwortung gegenüber dem Judentum auseinandersetzt. „Ein Zusammenleben von Juden und Christen konnte es für Luther nur auf Zeit und in der Hoffnung auf Bekehrung der Juden geben“, heißt es darin unter anderem.

Renate Weigel, Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land, wird in ihrem Vortrag unter anderem Zitate aus Luthers Schriften zum Judentum vorstellen. Im Anschluss an den Vortrag haben die Besucher die Möglichkeit, der Referentin Fragen zu stellen und mit ihr ins Gespräch zu kommen.

Der Vortrag im Georg-Brand-Haus in Nastätten (Paul-Spindler-Straße 4) beginnt um 19.30 Uhr. Jochen Liefke wird den Abend mit einem Ensemble musikalisch umrahmen.

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