Neujahrsempfang weckt Lust auf Engagement in jedem Alter

thumb_a-1njerl080118flach_becrima-thumb_1a-njerl080118landrat_becrima-RHEIN-LAHN. (10. Januar 2017) „Gemeinschaftlich arbeiten und trotzdem das eigene Profil zeigen!“ Mit diesen Worten erinnerte Landrat Frank Puchtler beim diesjährigen Neujahrsempfang des Rhein-Lahn-Kreises an das Reformationsjubiläum, das im vergangenen Jahr konfessionsübergreifend Bürgerinnen und Bürgern sehr gut gefallen habe. Ein gutes Beispiel für den Start ins Jahr etwa für die Politik in Berlin. Gemeinschaftsgeist zeichne ebenso Kommunalpolitik und die vielen ehrenamtlichen Kräfte im Kreis aus. Ehrenamtliches Engagement als Gesundheitsquelle propagierte auch Referent Dr. Mathias Jung aus Lahnstein.

Den ehrenamtlichen Rettungskräften, auf die sich die Bevölkerung bei Hochwasser und Stürmen schon zu Beginn des neuen Jahres verlassen konnten, dankte der Landrat ganz besonders. Und auch das Zusammenwirken im Kreistag sowie in und unter den 137 Kommunen des Kreises zeichne das gemeinschaftliche ehrenamtliche Wirken aus. „Die Heimat ist etwas Kostbares“, sagte Puchtler. Ebenso wie die Vielfalt der regionalen Besonderheiten im Kreis, dessen Zusammenführung eine dauerhafte Aufgabe bleibe.

Auf den positiven Einfluss, den das vielfältige ehrenamtliche Engagement im Rhein-Lahn-Kreis auf die Gesundheit hat, ging der Philosoph und Therapeut Dr. Mathias Jung aus Lahnstein ein. In seinem laut beklatschten kurzweiligen Referat unter dem Titel „Engagement und Alter“ thumb_1a-njerl080118jung_becrima-propagierte Jung eine gesunde Lebensweise, Humor und Empathie und warnte vor Larmoyanz gerade im Alter. „Resignation und Zynismus lähmen uns und machen krank“, sagte der Referent. Ein großes Fragezeichen setzte er hinter den viel gehörten Satz „früher war alles besser“, als er an Kriege, Millionen Tote und einen mühsamen Alltag erinnerte. Der Hauptanteil so genannter Alterskrankheiten entstehe durch eine jahrzehntelange falsche Lebensweise.

Gesundheit, Dankbarkeit und Liebe machten indes auch das Alter lebenswert. Spontanen Beifall bekam Jung auch für seinen motivierenden Apell, „den alten Kontinent Europa wieder jung zu machen“. Als tolles Gesundheitsrezept zum jung bleiben zähle auch das ehrenamtliche Engagement jenseits des Rentenalters, ob mit fachlichem Know-how im Ausland, in einem der mehr als 1000 Vereine im Kreis, im Rettungswesen oder bei den Tafeln, nannte Jung Beispiele. Da sei die ländliche Region mit ihrem Gemeinsinn im Vorteil zu den Städten, wo die Zahl depressiver Erkrankungen weitaus höher sei. „Gemeinschaft wird hier gelebt, gefördert und gestärkt“, so Jung.

Lob und Dank hatte Jung auch für den Gastgeber parat, der als Landrat mit Empathie und stets einem Lachen im Gesicht die Menschen zusammenführe. Dazu trug einmal mehr auch der Neujahrsempfang bei, den die Bläsergruppe Rhein-Lahn mit ihren Jagdhörnern musikalisch umrahmte und der anschließend für einen regen Gedankenaustausch unter den Gästen sorgte. Auf offene Ohren stießen Jungs Anregungen, im Alter aktiv zu bleiben, auch bei Dieter Zorbach, Sprecher der Initiative 55 plus-minus im Dekanat Nassauer Land. „Ein Grund mehr, aktiv zu bleiben“, kommentierte er das Referat. Wer sich für die Angebote der Initiative interessiert, findet hier mehr Informationen . Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:
Motivation, auch im Jahr 2018 gemeinschaftlich aktiv zu werden, bot der diesjährige Neujahrsempfang, zu dem Landrat Frank Puchtler auch Vertreterinnen und Vertreter des evangelischen Dekanats Nassauer Land ins Limeskastell nach Pohl eingeladen hatte. Fotos: Bernd-Christoph Matern