Moderne Landwirtschaft in Nastätten schont Ressourcen

thumb_1a-7w210218kuehe_becrima-NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (27. Februar 2018) „Auf geht's: den Wandel gestalten!“ Unter diesem Motto rief Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung des Dekanats Nassauer Land im Rahmen der Fastenaktion „7 Wochen mit...“ zu einem Ausflug auf den Hof Singhof in Nastätten auf. Viele Besucher hatten sich auf den Weg gemacht, um vor Ort zu sehen, wo landwirtschaftliche Produkte mit einem besonderen Augenmerk auf artgerechte Tierhaltung und natürliche Produktion entstehen.

Manfred Singhof führt die interessierte Gruppe durch seinen Naturland Bio Bauernhof, auf dem 110 Kühe für die tägliche Milchproduktion sorgen. Neben der artgerechten Tierhaltung garantiert der landwirtschaftliche Familienbetrieb, der seit 2001 nach den Richtlinien des Naturland Verbandes wirtschaftet, einen organisch biologischen Landbau.

thumb_1a-7w210218stallvh_becrima-Die insgesamt 210 Tiere werden mit dem selbst angepflanzten Futter ernährt. Die siebengliedrige Fruchtfolge besteht aus Kleegras, Wintergerste, Silomais, Dinkel, Ackerbohnen, Winterweizen und Hafer. „Was nutzt es, wenn wir die Milch hier vor Ort produzieren und dann Soja-Schrot von Übersee herholen“, erklärt Singhof den Sinn einer natürlichen, umweltschonenden Art und Weise des Wirtschaftens. Die nachhaltige Bodenbearbeitung sorgt neben dem geschlossenen Kreislauf zwischen Tier und Natur gleichzeitig für eine gute Fruchtbarkeit des Bodens, die ohne Pestizide und Kunstdünger auskommt.

Eine auf Bio-Bauern spezialisierte Molkerei vertreibt die Milch, die es aber auch auf dem Hof selbst zu kaufen gibt. Sie garantiert außerdem mit einem Siegel einen „fairen Milchpreis“, der den Erzeugern mindestens 40 Cent pro Liter garantiert. „Ansonsten darf das Siegel nicht drauf sein“, so Singhof. Naturverbundenheit schließt moderne Technologie nicht aus. So staunen die Gäste der Fastenaktion, als sie erfahren, welche Überwachungssysteme es für das Vieh gibt; so lässt sich etwa an der Häufigkeit des Kauens ablesen, ob eine Kuh gesund ist oder krank.

Während die Besucher die offenen Ställe begutachten, Dinkel aus Big-Bags durch die Finger thumb_1a-7w210218dinkel_becrima-rieseln lassen, drei Tage junge Kälbchen entzückt betrachten, die modernen Melkroboter bestaunen und sich den von der Familie Singhof kredenzten Kaffee und Kuchen schmecken lassen, arbeitet noch eine andere umweltschonende Innovation des Hofes: ein 42 Meter hohes Windrad, das Singhof im Dezember bauen ließ und das rund 60.000 Kilowatt Strom im Jahr erzeugen soll. Mit dem „tankt“ Matthias Metzmacher während des Termins sein Elektro-Auto auf, das er zehn Tage lang testet, um auf Benzin zu verzichten. Wenn er das umweltfreundliche Gefährt am Mittwoch, 28. Februar um 17 Uhr am Bürgerhaus in Strüth bei der Energiegenossenschaft Oberes Mühlbachtal zurück gibt, wird er über seine Erfahrungen berichten.

Der Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im evangelischen Dekanat Nassauer Land dankt den Gastgebern für die sehr interessanten Einblicke auf dem Hof. Sie würden dazu beitragen, einmal mehr beim Kauf von Lebensmitteln darauf zu achten, welche Siegel die Verpackung aufweist und wo es in nächster Nähe möglich ist, Erzeuger zu unterstützen, die auf ein nachhaltiges Wirtschaften achten. „Wir sind ja froh, dass wir in unserer Region noch landwirtschaftliche Betriebe haben“, so der Theologe. Bernd-Christoph Matern

Mehr Infos und Termine zur Fastenaktion finden Sie hier .

Zum Foto:
Viele Informationen zum biologischen Landbau, der für einen geschlossenen Kreislauf zwischen Tier und Natur sorgt, lieferte der Besuch auf dem Hof Singhof in Nastätten im Rahmen der Fastenaktion des Dekanats Nassauer Land „7 Wochen mit...“ mehr regionalen Produkte, fair gehandelten Waren und Abfallvermeidung, um die Ressourcen der Erde zu schonen. Fotos: Matern