NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (4. April 2018) Karolin Schmidt heißt die neue Koordinatorin in der Flüchtlingshilfe in den Verbandsgemeinden Katzenelnbogen, Loreley und Nastätten. Die junge Frau aus Herold kann mit ihrer Stelle, die beim evangelischen Dekanat Nassauer Land angesiedelt ist, einem Herzensanliegen folgen: Menschen helfen. In Nastätten stellte sie sich Vertreterinnen und Vertretern von Flüchtlingsinitiativen vor.

Ich freue mich sehr darauf, die Ehrenamtlichen in ihrem abwechslungsreichen Einsatz für Flüchtlinge und Asylsuchende zu unterstützen, erklärt Karolin Schmidt, die ihren Dienstsitz wie ihre Vorgängerin in der Verbandsgemeindeverwaltung in Nastätten hat. Die Initiativen umfassend zu informieren, Kontakte herzustellen und bei der Umsetzung von Projekten zu unterstützen, zählt ebenso zu ihren Aufgaben wie die Vernetzung der vorhandenen Freiwilligenstrukturen, dazu gehört auch die Netzwerkarbeit auf Landkreisebene.

Schmidt: „Um das Ankommen und die Integration der Geflüchteten erfolgreich zu gestalten, sind der Austausch und die Abstimmung zwischen den kommunalen und zivilgesellschaftlichen Akteuren essentiell“. Darüber hinaus wird sie Asylsuchende sowie kranke und traumatisierte Menschen mit einem Migrationshintergrund begleiten, betreuen und in ihrem alltäglichen Leben unterstützen. Der Umgang mit Menschen, die aus ganz anderen Kulturkreisen nach Deutschland fliehen, ist Schmidt nicht fremd, arbeitete sie doch auch für das Deutsche Rote Kreuz in der Flüchtlingsunterkunft in Diez.

Erkenntnisse, die die gelernte Erzieherin und Sozialarbeiterin in ihr neues Arbeitsfeld mit den Ehrenamtlichen sowie mit den Flüchtlingen einbringen kann. „Um menschliches Verhalten und Handeln zu verstehen, ist es notwendig, einen Perspektivwechsel zu vollziehen und andere Sichtweisen einzunehmen“, weiß die 28-Jährige. So sei ein Miteinander in interkulturellen Situationen möglich und „man lernt zugleich viel über sich selbst“.

Was sie schon in den ersten Wochen ihres Dienstes beeindruckt, ist die nachbarschaftliche Hilfe in den Verbandsgemeinden ihres Zuständigkeitsbereiches. „Diese zivilgesellschaftlichen Strukturen in der Arbeit mit Flüchtlingen zeigen eine gelebte menschliche und christliche Solidarität.“ Und warum für die Koordinatorin die Flüchtlingshilfe ebenso selbstverständlich wie wichtig ist, drückt sie mit diesem empathischen Gedanken aus: „Wir wären doch auch froh über jede Hilfe in einem fremden Land mit fremder Sprache“, erst recht, wenn man sich vorstelle, vor Krieg und Elend geflohen zu sein und ohne Hab und Gut da zu stehen. „Hier auf dem Land hilft jeder jedem, das hat nichts mit der Nationalität zu tun.“ Wichtig ist ihr, dass die Unterstützung und Beratung immer als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht ist. „Diesen Grundsatz möchte ich auch an die Freiwilligen in ihrer Arbeit mit den Flüchtlingen weitergeben.“

„Auch wenn die Zahl der Asylbewerber stark zurückgegangen ist, braucht es nach wie vor einer professionellen Unterstützung der vielen ehrenamtlich tätigen Personen, die sich in unserer Region für die Integration von Flüchtlingen engagieren“, sagt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten Jens Güllering. Dank der Bundesmittel für die Integration von Flüchtlingen konnte die bisher halbe auf eine volle Stelle aufgestockt werden. Damit wollten die Verbandsgemeinden auch einen Schwerpunkt auf dem Gebiet der Integrationsarbeit setzen.

Sowohl Hilfsbedürftige als auch hilfsbereite Ehrenamtliche bräuchten eine zuverlässige Anlaufstation, begründet auch Anja Beeres, ehrenamtliche Vorsitzende des Dekanats Nassauer Land, warum das Dekanat weiterhin als Anstellungsträger fungiert. Finanziert wird die Koordination von den beteiligten Kommunen, der Paulinenstiftung und dem Diakonischen Werk. Bernd-Christoph Matern

Erreichbar ist Karolin Schmidt bei der Verwaltung der Verbandsgemeinde Nastätten unter Telefon 06772-80245 oder 0170-1224568. Sprechstunden gibt es in Katzenelnbogen donnerstags von 14 bis 16.30 Uhr im Haus der Familie. Beratungstermine können aber auch telefonisch vereinbart werden.

Zu den Fotos:
Karolin Schmidt aus Herold ist neue Koordinatorin in der Flüchtlingshilfe für die Verbandsgemeinden Katzenelnbogen, Loreley und Nastätten. Helmut Göttert, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Nastätten, stellte zusammen mit Sozialamtsleiter Arno Thomas die 28-Jährige Vertretern von Flüchtlingsinitiativen in der Region vor. Fotos: Matern