1. Mai 2018: Nicht nur in der Natur sich gegenseitig an die Hand nehmen

thumb_1wandernkirche05-2016_co-becrima-thumb_1freundehilfe_co-becrima-Wie lieblich ist der Maien
aus lauter Gottesgüt,
des sich die Menschen freuen,
weil alles grünt und blüht!

Martin Behm 1557 - 1622

RHEIN-LAHN. (1. Mai 2018) Das Frühlingslied (EG 501) lässt sich bei einer Wanderung am heutigen Tag erleben. Da gilt das Sprichwort „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ Was den Sinn des Feiertages als „Tag der Arbeit“ anbelangt, ist es mit der richtigen Kleidung allein allerdings nicht getan, um sowohl Arbeitnehmer als auch nach Arbeit suchende Menschen nicht im Regen stehen zu lassen.

Auch im Rhein-Lahn-Kreis wünschten sich immer noch viele Menschen, den 1. Mai als „arbeitsfrei“ genießen zu dürfen, doch sie haben gar keine Arbeit. Der Ursprung des staatlichen Feiertages liegt übrigens im Blick auf Arbeitsverhältnisse und -bedingungen, die 1886 in Nordamerika herrschten und dort Massenstreiks auslösten.

In größeren deutschen Städten – von wachsenden Ausschreitungen reiner Krawallsüchtiger einmal abgesehen – gibt es Kundgebungen zum „Tag der Arbeit“, die sich mit der deutschen Sozial- und Arbeitspolitik auseinandersetzen. Die Evangelische Kirche blickt mit einer Vielzahl von Initiativen allerdings nicht nur auf die in einer Beschäftigung stehenden Menschen, sondern auch auf die wachsende Zahl von Personen, die weder einen Ausbildungs- noch einen Arbeitsplatz haben oder finden. Eine Liste mit den Ausbildungs- und Beschäftigungsinitiativen im Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau finden Sie hier . Ganz zu schweigen von Fremden, die in Deutschland neue Heimat und Arbeit suchen und denen auch in den Flüchtlingsinitiativen innerhalb des Dekanats Nassauer Land geholfen wird.

Sich gegenseitig an der Hand nehmen, ganz gleich, ob oder welchem Beruf jemand nachgeht, dazu besteht jeden Tag ganz wörtlich als auch im übertragenen Sinne Gelegenheit. Bernd-Christoph Matern 

In diesem Sinne lassen sich heute und alle Tage auch die anderen Verse des Dichters Martin Behm heute singen:

Die Tier sieht man jetzt springen
mit Lust auf grüner Weid,
die Vöglein hört man singen,
die loben Gott mit Freud.

2. Herr, dir sei Lob und Ehre
für solche Gaben Dein.
Die Blüt zur Frucht vermehre,
lass sie ersprießlich sein.
Es steht in Deinen Händen,
Dein Macht und Güt ist groß,
drum wollst Du von uns wenden
Mehltau, Frost, Reif und Schloss.

3. Herr, lass die Sonne blicken
ins finstre Herze mein,
damit sich’s möge schicken,
fröhlich im Geist zu sein,
die größte Lust zu haben
allein an Deinem Wort,
das mich im Kreuz kann laben
und weist des Himmels Pfort.

4. Mein Arbeit hilf vollbringen
zu Lob dem Namen Dein,
und lass mir wohl gelingen,
im Geist fruchtbar zu sein;
die Blümlein lass aufgehen
von Tugend mancherlei,
damit ich mög bestehen
und nicht verwerflich sei.