Trinitatis Gemmerich und Ruppertshofen suchen Hilfe für Gemeindebrief

thumb_1a-kvruptrinioea190618_becrima-RUPPERTSHOFEN/RHEIN-LAHN. (3. Juli 2018) Über Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit ließen sich die Kirchenvorstände der evangelischen Kirchengemeinde Ruppertshofen und der Trinitatis-Gemeinde Gemmerich jetzt informieren. Bernd-Christoph Matern, Öffentlichkeitsreferent des evangelischen Dekanats Nassauer Land, gab den Vertretern der Gemeinden zahlreiche Tipps, welche Werkzeuge und Medien sinnvoll sind, um darüber zu informieren, was in den Gemeinden alles passiert. Auch die neue europäische Datenschutzgrundverordnung kam zur Sprache.

Der Abend begann mit einem Blick in den aktuellen Gemeindebrief, der für die beiden Gemeinden gemeinsam herausgegeben wird. Sehr viel Arbeit stecke in der alle drei Monate erscheinenden Publikation, so der Referent. Umso wichtiger sei, dass auch dem Auge durch entsprechend kurze Texte oder auch schöne Bilder Lust zum Lesen gemacht wird.

Wie Gemeindepfarrerin Nicole Wiehler sagte, wünsche sich das Team für die Gemeindebrief-Redaktion noch Verstärkung. Wichtigstes „Werkzeug“ seien ohnehin Mitarbeitende, die sich für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich fühlen und dafür einsetzen, erklärte Matern und regte an, auch einmal junge Leute anzusprechen in den beiden Gemeinden, zu denen acht Ortschaften gehören. Diese interessierten sich oft für Medienarbeit. „Vielleicht finden sich so Leute, die gern fotografieren oder gern Berichte schreiben.“ Und wer sich darin noch unsicher sei, könne gern ein Seminar zum Verfassen von Pressemeldungen und zu Grundlagen des Fotografierens besuchen, die die evangelische Öffentlichkeitsarbeit ebenfalls anbiete.

Das Stichwort „Fotos“ sorgte für eine Reihe von Fragen zur neuen Datenschutzgrundverordnung. Juristische Fragen sollten nur Juristen beantworten, stellte der Referent klar, räumte aber auch mit dem Vorurteil auf, dass die EU nun pauschal die Veröffentlichung von Fotos im Internet verbietet. „Da ist schon immer höchste Vorsicht geboten gewesen“, so Matern. Die neue Verordnung ziele weniger darauf ab, was von einer Kirchengemeinde in Gottesdienst, Gemeindebrief oder auch im Internet publiziert wird als vielmehr darauf, welche Daten sie speichert, wenn etwa ein „User“ eine Website besucht. Letzteres betreffe aber die beiden Kirchengemeinden nicht, weil ihr Auftritt im Internet eine Untersite der Dekanats-Website dekanat-nassauer-land.de ist und damit das Dekanat dafür verantwortlich sei.

Die Materie sei außerdem zu komplex, als dass sie selbst von einem Juristen mit wenigen Sätzen zu erläutern wäre. „Da spielen eine ganze Reihe von Gesetzen und Rechtsvorschriften eine Rolle wie etwa das Kunsturhebergesetz sowie Persönlichkeits- und Nutzungsrechte“, so der Medienwissenschaftler.

Wohl hatte der Referent aber Tipps für die Gestaltung von Plakaten und Flugblättern parat, bei denen ein Wiedererkennungszeichen wie etwa das Facettenkreuz wichtig sei. Häufig lägen Flyer, die zum Beispiel auf Veranstaltungen hinweisen, nur in – meist sogar verschlossenen – Kirchen. „Sinnvoller ist es, sie dort auszulegen, wo sie viele Leute sehen und lesen können.“ Außerdem müssten Schaukästen nicht immer nur mit viel Papier geschmückt sein. „Mehr Aufmerksamkeit wird Schaukästen zuteil, wenn sie sich erstens an einem von Fußgängern gut frequentierten Standort befinden, wenn sich zweitens ihr Inhalt oft ändert und sie drittens auch mal dreidimensional gestaltet sind“, sagte Matern, der außerdem noch einige Themen aus der kirchengemeindlichen Arbeit nannte, die sich besonders dafür eignen, auf ein breites Interesse zu stoßen.

Nicole Wiehler dankte dem Referenten für die interessanten Informationen und hoffte, dass sich noch neue Personen finden lassen, die an der Öffentlichkeitsarbeit in den Gemeinden mitwirken möchten.

Wer sich dafür interessiert, kann sich im Pfarramt melden unter Telefon 06776-9207 oder E-Mail Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können .

Zum Foto:
Welche Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit gibt es? Dieser Frage gingen die Kirchenvorstände von Ruppertshofen und der Trinitatis-Gemeinde Gemmerich jetzt nach. Foto: Matern