Stein mit Saphir schenkt in Braubach nicht nur Kindern Trost

thumb_1a-brkigostein06-18stein_becrima-BRAUBACH/RHEIN-LAHN. (10. Juli 2018) Über ein ganz besonderes Mitbringsel von der Gesamttagung für Kindergottesdienst (Kigo) in der Evangelischen Kirche Deutschlands hat sich jetzt das Kigo-Team in Braubach gefreut: Stellvertretend für die gesamte Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) wurde ihm ein Stein zugelost, der als Symbol für eine ermutigende Kinderkirche mit Handwerken im Freien gedacht ist.

Das Treffen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz Deutschland in Stuttgart stand unter der Überschrift „Aus gutem Grund“ und lieferte zahlreiche Impulse für die Gestaltung der Kinderkirche in den eigenen Gemeinden. Auch das evangelische Dekanat Nassauer Land war mit Dekanatsjugendreferent Andreas Kleemann und einem Dutzend Personen vertreten, die zwischen Diez und Lahnstein in ihren Gemeinden Kirche mit Kindern gestalten. Dem Nachwuchs im Kindergottesdienst zu vermitteln, wie sie den Dingen auf den Grund gehen können, war einer der Leitgedanken. Dazu zählt auch die Beschäftigung mit der Natur und Handwerken im Freien.

Dabei wurden unter anderem die tröstlichen Gedanken aufgegriffen, wie sie im Bibelvers „Ich will deinen Grund mit Saphiren legen“ zum Ausdruck kommen. Vielen Kindern blieben Situationen nicht erspart, die ihnen Angst machen wie Krankheiten, die Trennung der Eltern, Unfrieden in der Familie oder Ausgrenzung unter Gleichaltrigen. Einen solchen wie mit Saphiren gestalteten Stein hatte Denise Lutz bei der Verlosung in Stuttgart überreicht bekommen.

Der blaue Stein bekam mit dem Braubacher Team genau die richtigen Besitzer. Denn zum Einen steht schon seit einiger Zeit ein kleines Beet direkt neben der Kirche in der Verantwortung des Kindergottesdienstes. „Das ist der ideale Ort für den Stein“, sagte Jutta Metz, als sie mit den Kindern das natürliche Symbol platzierte. „Hier ist er öffentlich sichtbar.“ Das sei für einen Stein, der als Symbol des Trostes und der Hoffnung gedacht ist, genau richtig. Zum Anderen könne die Gemeinde und das Kindergottesdienst-Team den Blick auf die Hoffnung gerade gut gebrauchen, wenn sie sich auf die Suche nach einem neuen Gemeindepfarrer macht. Bernd-Christoph Matern

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Stein mit Symbolkraft: Von der EKD-Kindergottesdienst-Tagung in Stuttgart brachte das Team aus Braubach dieses Zeichen des Trostes und der Hoffnung mit an den Rhein. Foto: Matern 

Wurzeln finden einen guten Grund

thumb_1dsc080891Alle vier Jahre gibt es die Gesamttagung für Kindergottesdienst in der EKD. Für Dekanatsjugendreferent Andreas Kleemann und Jutta Metz, die von Braubach mit nach Stuttgart gefahren war, ein eindrückliches Erlebnis, wie in ihrem folgenden Bericht von der Tagung zum Ausdruck kommt:

Im Eröffnungsveranstaltung in der Liederhalle begrüßte Fritz Kuhn, Oberbürgermeister von Stuttgart die etwa 2000 Besucherinnen und Besucher. Ein Kinderchor und eine Kinderakrobatik-Gruppe waren Highlights und die A-Capella-Gruppe „5“ sorgte für die nötige Stimmung. Der Freitag wurde unter anderem mit einer friesischen Bibelarbeit zum Psalm 1, „gepflanzt an den Wasserbächen sollen wir sein“, eingeleitet.

thumb_1a-kigogt2018-l1060881Die Wurzeln finden hier guten Grund und gute Bodenhaftung. In der Predigt wurde auf eine ehemalige Kindergottesdienstmitarbeiterin abgehoben, die als Jugendliche sehr engagiert war, dann jedoch weg blieb und später durch eine zufällige Begegnung erneut für die Mitarbeit im Kigo gewonnen werden konnte.

Der Marktbereich bot wieder eine Fülle an Materialien zum Erzählen und Darstellen von biblischen Geschichten, Bilderbibeln, Kigo-Kerzen und auch Bastelanregungen sowie Fachbücher zur Religionspädagogik. Dort boten christliche Verlage und Organisationen Ihr umfangreiches Sortiment an, man konnte ungestört in Büchern und Arbeitshilfen stöbern und diese erwerben.

Natalie Ende von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zeigte beispielsweise, wie man mit selbstgemachten „Stickpeople“ Geschichten erzählt. Sie lernten das Geschichten erzählen mit Sandbildern, einiges über die Liturgie im Kigo, das Gestalten von Familiengottesdiensten, digitale Fotografie, Drucktechniken wie Linoldruck und Radierungen, und wie man mit dem Cajon Lieder begleitet. Besonders gut gefielen die Angebote auf dem Kreativmarkt, der zum Selbermachen einlud.

Ein Themethumb_1a-20180512_181229nzentrum „Kreatives Gestalten“ lud zum Linoldruck und zur Guachemalerei ein. Es ermöglicht, mit Materialien aus dem Baumarkt und aus Papier „Heiliges“ entstehen zu lassen und einen Kirchenraum zu verändern. Viele Musikworkshops animierten zum Mitmachen. Fachreferenten, wie eine Rostocker Professorin, gaben Hilfestellung beim „Glaubenswege begleiten".

Beim Flashmob am Samstagnachmittag auf dem Schlossplatz entstand ein überdimensionales Kindergottesdienstlogo. Das abendliche Angebot reichte von Konzerten namhafter Künstler über Mitmachtheater bis hin zur Nacht der Bibel, in der Peter Lohmeyer und Barbara Auer aus der Bibel vorlasen.

Der Abschlussgottesdienst am Sonntagmorgen in der Liederhalle stand unter dem Motto „Ich will deinen Grund mit Saphiren legen“. Passend dazu wurden jeder Landeskirche während des Gottesdienstes Mosaik-Hoffnungssteine überreicht, die einen Platz in einer Gemeinde finden sollten. Für unsere Landeskirche wurde Denis Lutz ausgelost, der den Stein mit nach Braubach nahm. (siehe Beitrag oben)

Erfüllt von den vielen Eindrücken und neuen Ideen traten die Teilnehmenden aus dem Rhein-Lahn-Kreis ihren Heimweg an und waren sich einig, dass sie an der nächsten Gesamttagung in vier Jahren in Lübeck gerne auch wieder teilnehmen möchten.