Facettenreich durch Kurstadt: Heilquellen erfrischen Leib und Seele

thumb_1a-qt030818feature_becrima-thumb_1a-qt030818haustrunk_becrima-BAD EMS/RHEIN-LAHN. (7. August 2018) Auch wenn fast Dreiviertel der Erde von Wasser bedeckt sind, ist der Reichtum an Trinkwasser eher die Ausnahme auf der Welt. Als „Diamant unter den Wassern“ bezeichnete Ralf Skähr-Zöller das kostbare Gut, das derzeit sogar in Deutschland knapp wird. Der Diplom-Religionspädagoge, der im evangelischen Dekanat Nassauer Land die Projektstelle für innovative Angebote für Menschen ab 55 Jahren leitet, führte fast 30 Personen durch Bad Ems zu den Heilquellen der Kurstadt.

"Heilende Wege – heilende Quellen“ war der gut zweistündige Spaziergang durch Bad Ems thumb_1a-qt030818ralf1_becrimaüberschrieben, der mit einem Schluck stillem Wasser aus Fachingen begann. Frauen und Männer aus den Regionen Diez, Lahnstein und dem Blauen Ländchen ließen sich die Tour nicht entgehen. Die bot ganz unterschiedliche Facetten. Einmal viele Informationen, dass 97 Prozent des oben genannten Wassers auf der Erde als Salzwasser nicht trinkbar sind. Von den restlichen drei Prozent befindet sich das meiste im Eis an den Polen, so dass nur etwa 0,3 Prozent der Trinkwasservorräte auf der Erde überhaupt nutzbar sind.

thumb_1a-qt030818mmbrunnen_becrima-Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat, der mit Skähr-Zöller den Spaziergang leitete, erinnerte an die Partnerschaft zwischen dem Dekanat und dem Distrikt Mabira im Nordosten Tansanias. Dort sei Trinkwasser ein knappes Gut, für das die Menschen viele Kilometer täglich unterwegs sind; manche profitierten bereits von den Wassertanks, die durch Spenden aus dem Rhein-Lahn-Kreis ermöglicht wurden. „Die große Bedeutung von Wasser wird schon in der Bibel beschrieben“, so der Theologe, sowohl als Gefahr als auch als wohltuende Oase. Und er erinnerte daran, wie der Zugang zum wertvollen Gut durch Privatisierungen etwa in Afrika unbezahlbar wird mit allen lebensbedrohlichen Konsequenzen für die Bevölkerung dieser Länder.

Dass der Wasserhaushalt des Menschen im Laufe seines Lebens von 70 Prozent als Säugling immer mehr abnimmt, berichtete Skähr-Zöller an der ersten Station. Im Schatten der Bäume des Kurparks lockerte sich die Gruppe mit kleinen energetischen Körperübungen auf, um nebenbei „Energieräuber“ abzustreifen. Schon auf dem Weg dorthin versuchten sich die Teilnehmer im bewussten Wandeln und Gehen zu üben. Skähr-Zöller, der auch Gesundheitsberater der Gesellschaft für Gesundheitsberatung (GGB) ist, gab den Teilnehmenden einige Tipps, sich zu entspannen, ablenkende Gedanken hinter sich zu lassen und sich einfach gut zu fühlen. Mit einem Lied auf den Lippen begann anschließend die Tour zu den gesunden mineralreichen Quellen, die Bad Ems so berühmt gemacht haben.

thumb_1a-qt030818ebingerrsz_becrima-Ein Stopp wurde am Ebinger-Brunnen eingelegt, der zwar kein Trinkwasser beinhaltet, für kühle Hände und Arme sorgte. Es thumb_1a-qt030818haustrunk2_becrima-folgten der Haustrunk, die Bohrung III an der Mainzer Straße, Robert-Kampe-Sprudel, Emser Kränchen, Kesselbrunnen und der Römerbrunnen markierten die Wegstrecke. Wissenswertes über Mineralien, die Emser Pastillen, Erläuterungen zur Anwendung von Heilwasser sowie die Bäderkultur aus Kaiser's Zeiten bis zur Emser Therme fehlten ebenso wenig wie der Hinweis auf die Jahreslosung. Die heißt „Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers“. Das könne im übertragenen Sinne nicht nur an den jetzt so heißen Tagen das ganze Leben über erfrischend wirken. Zurück am Dekanatsbüro in der Römerstraße gab es als Erinnerung eine Karte mit der Losung auf den Heimweg. Bernd-Christoph Matern

 

Zu den Fotos:
Auf großes Interesse stieß die Tour zu den Heilquellen von Bad Ems, zu der Ralf Skähr-Zöller und Pfarrer Matthias Metzmacher vom Dekanat Nassauer Land eingeladen hatten. Fotos: Matern