Interkulturell: Beziehungen zwischen alten und neuen Nachbarn schaffen

thumb_1a-ikw182109eroeffnung_becrima-thumb_1a-ikw182109starkefrauen_becrima-DIEZ/RHEIN-LAHN. (26. September 2018) Unter dem Motto „Vielfalt verbindet“ ist in Diez die Interkulturelle Woche eröffnet worden. Im Haus Eberhard in der Diezer Altstadt bekräftigten viele Redner aus Willkommenskreis, Politik und Kirche, dass Integration nur im Miteinander gelingen kann. Christiane Beule freute sich im Namen des Diezer Willkommenskreises und einer Reihe von Kooperationspartnern für das gute Echo auf die Einladung zur Eröffnung, die mit einer Ausstellung verbunden war.

thumb_1a-ikw18hebeule_becrima-Alltags-Begegnungen zu schaffen, die der Beziehung zwischen alten und neuen Nachbarn dienen, sei Antriebsfeder der Flüchtlingsinitiativen in den Verbandsgemeinden Diez, Hahnstätten und Katzenelnbogen, drückte es etwa Karolin Schmidt aus, die als Angestellte des evangelischen Dekanats Nassauer Land die Flüchtlingshilfe koordiniert. Nicole Krtsch-Held von der Fachstelle für Flüchtlinge und Migranten des Diakonischen Werks betonte nach zweijähriger Erfahrung in der Integrationsarbeit und in Anlehnung aufs Kanzler-Zitat: „Wir schaffen's, aber nicht allein.“

thumb_1a-ikw182109eingang_becrima-Lob für die integrative Arbeit des Willkommenskreises und der vielen ehrenamtlichen Initiativen gab es von Ministerpräsidentin Malu Dreyer in einem Grußwort, das Christiane Beule vorlas. „Mich freut besonders, dass alle mit anpacken“, heißt es darin. „Mensch sein ist vielfältig und bunt“, sagte der Diezer Verbandsgemeindebürgermeister Michael Schnatz. Integration könne eine Herausforderung sein, „aber sie ist eine Bereicherung“. Er wünschte sich, dass aus Unbekannten vertraute Nachbarn werden. „Wir müssen nicht gut finden, was Andere anders machen, aber den Mut aufbringen, anderes zu akzeptieren.“

thumb_1a-ikw182198weigel_becrima-Menschen neigten dazu, Linien zu ziehen, um sich sicherer zu fühlen zwischen Ost und West, oben und unten, links und rechts, sagte Dekanin des Dekanats Nassauer Land Renate Weigel und erinnerte an Jesus: „Wir Christenmenschen folgen einem nach, der ständig Linien überschritten hat zwischen arm und reich, krank und gesund, rein und unrein“. Das Spiel der Linien habe er nicht mitgespielt. „Lassen sie uns miteinander hingucken, was gebraucht wird.“

thumb_1a-ikw182109kuenstler_becrima-Der Flüchtlingsrat selbst verwies auf ein verbindendes Element, mit dem das Haus Eberhard geschmückt war: eine Ausstellung, die ohne Worte die Besucher ansprach. „Wir machen uns gegenseitig stark“, sagte dessen Sprecherin Arefa Mohenszada. Fotografien, Öl- und Acrylgemälde gab es zu bewundern von Künstlern aus Afghanistan, Syrien und Diez. Mirwais Ahmadi, Wesam Alahmad, Ibraheem Alkafri, Karl Georg Euler und Gabriele Bernards; von letzterer stammte auch ein Blickfang: ein großer Wandteppich, den sie zusammen mit Kindern geflüchteter Familien gefilzt hat. Bernd-Christoph Matern

Das gesamte Programm der Woche finden Sie hier .

Zu den Fotos:
Gut besucht war die Eröffnung der Interkulturellen Woche in Diez, die mit einer Ausstellung unter dem Motto Kunst der Kulturen startete. Fotos: Matern