Projektionen verzaubern das Welterbe Mittelrhein

thumb_10-hessentag09lichterkirchethumb_10-oberwesel-rheinpartieRHEIN-LAHN/OBERWESEL. (6.Juli) Weg vom Fernsehen und raus unter die Leute – das ist ein Ziel der Kulturinitiative „rheinpartie – auf zu neuen ufern“. Auch die Kirchengemeinden links und rechts des Flusses zwischen Koblenz und Bingen/Rüdesheim sind aufgerufen, sich an dem Projektionsfestival des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal zu beteiligen.

Am Wochenende vom 2. bis zum 4. Oktober sollen rund um den Tag der Deutschen Einheit Projektionen an historischen Gebäuden, auf dem Rhein und an Felsen die Aufmerksamkeit auf das Welterbe lenken. „Jeder kann und soll mitmachen“, sagt Helmut Bien vom Projektbüro „rheinpartie“ in Ingelheim, das das Konzept für das Beamer- und Kulturfestival erarbeitet hat.

thumb_1rp-werbung1Im Mittelpunkt stehen spektakuläre Großprojektionen an wenigen Standorten, Medienkunst-Installationen sowie Mitmach-Projekte und begleitende Angebote. „Ein Beamer kostet heutzutage nicht mehr die Welt“, so Bien. „Deshalb kann ich mir vorstellen, dass Jugendgruppen, Kirchengemeinden, Kultureinrichtungen dieses Medium nutzen und sich mit ihren Bildern, Träumen und Bedürfnissen in das Festival einbringen.“

„Die Landräte der Region haben mir versichert, dass insbesondere eine Beteiligung der Kirchen etwa mit einer Nacht der offenen Kirchen erwünscht ist“, animiert der Propst für Südnassau, Dr. Sigurd Rink in einem Schreiben an die evangelischen Kirchengemeinden der Mittelrhein-Region zur Teilnahme. Schwerpunkt könnte etwa der Gedanke der „Einheit“ (3. Oktober) sein. „Die Kirchen werden sicherlich noch andere, dem Kirchenraum entsprechende Akzente hinzufügen können“, so Rink. „Hierbei können wir durchaus auf unsere bewährten Angebote wie Konzerte, Vorträge, Meditationsräume, Ausstellungen und Ähnliches zurückgreifen.“

Im Kreis des ökumenischen Forums Welterbe Mittelrhein stellte Projektmitarbeiterin Pedi Matthies den Vertretern der evangelischen und katholischen Kirchen die Planungen vor (Foto oben rechts). Das Programmangebot richtet sich nach der Konzeption an ein junges, aufgeschlossenes Publikum ebenso wie an das an Kulturgeschichte interessierte bürgerliche. „Das Programm soll kein reines Konsum-Angebot sein, sondern stellt inhaltliche Ansprüche“, erklärt Matthies. „Es erschließt sich nicht auf den ersten Blick, sondern fordert den Betrachter auf, sich auf den Mittelrhein, seine Geschichte und seine Mythen sowie deren zeitgemäße künstlerische Interpretation einzulassen.“

Gast der ökumenischen Runde war auch der Lichtkünstler Stefan Knor, der schon im vergangenen Jahr in der Liebfrauenkirche in Oberwesel ein eindrucksvolles Lichtspiel inszeniert hatte. Für Pfarrer Wolfgang Krammes, Sprecher des ökumenischen Forums, wäre ein den Rhein überspannendes Lichtprojekt zwischen den Kirchtürmen von St. Goar und St. Goarshausen ein sinnvoller Brückenschlag zum Thema Einheit. „Stellt sich nur die Frage, wie so etwas finanzierbar ist“, so Krammes.

Das Programm der „rheinpartie“ soll bis zum jetzigen Beginn der Sommerferien festgezurrt werden. Es soll unter anderem auf einem Scheckkarten-großen Leporello aufgedruckt werden, das Besucher der rheinpartie als Besucher-Card erwerben können. Kirchengemeinden, die Interesse haben, sich an dem Projekt zu beteiligen, sollten sich möglichst rasch mit dem Projektbüro in Ingelheim in Verbindung setzen. Bernd-Christoph Matern

Nähere Informationen gibt es auch im Internet unter www.rheinpartie.com  oder unter Telefon 06132/780087.