Aufbruchstimmung in neuer Kreuz-Jakobus-Gemeinde Holzhausen Drucken E-Mail

thumb_1kreuzjakobus2018_becrima-HOLZHAUSEN/RHEIN-LAHN. (20. Februar 2018) Aus zwei mach eins: Die evangelischen Kirchengemeinden Holzhausen und Obertiefenbach-Bettendorf haben mit einem Gottesdienst unter Leitung von Dekanin Renate Weigel ihre Vereinigung besiegelt und gefeiert.Seit Beginn dieses Jahres bilden die drei Ortsgemeinden die evangelische Kreuz-Jakobus-Gemeinde Holzhausen mit insgesamt knapp 1100 Gemeindegliedern.

So schmerzlich die Entwicklung für Gemeinden und deren Mitglieder insgesamt sei, so sinnvoll und zukunftsweisend sei der jetzige Schritt gewesen, erklärt Marion Paul-Färber den Beschluss der beiden Kirchenvorstände zur Vereinigung. „Die beiden Gemeinden sind ja schon seit Urzeiten pfarramtlich miteinander verbunden und arbeiteten auch in den vergangenen Jahren ganz eng zusammen.“ So bleibt die Zusammenarbeit mit Blick auf etwaige neue Messzahlen für die Bemessung von Pfarrstellen gewährleistet.

Nicht zuletzt erhöht sich angesichts des rückläufigen Pfarrpersonals damit auch die Chance, die nach dem Wegzug von Pfarrerin Eva Görisch derzeit vakante Pfarrstelle wieder zu besetzen. Nachfolgerin oder Nachfolger werden in Zukunft beispielsweise nur noch einen Kirchenvorstand haben. Der besteht derzeit aus 14 Mitgliedern plus Pfarrer Mathias Moos aus Marienfels, dem die Vakanzvertretung obliegt. Die Vorsitzende des ehemaligen Holzhausener Kirchenvorstands Marion Paul-Färber und die Vorsitzende der ehemaligen Obertiefenbacher Gemeinde Diana Eckert leiten diesen derzeit.

Nicht nur den Beiden liegt ein noch stärkerer Austausch unter den Gemeindegliedern am Herzen, wie das bereits im Gottesdienst zur Vereinigung der beiden Kirchengemeinden zum Ausdruck kam, den Kirchenvorstandsmitglieder mit gestalteten. Im Interview mit Dekanin Weigel sprachen sie die Besonderheiten ihrer Gemeinden an, mit der sie die neue Gemeinde bereichern können. Weigel selbst machte mit einer landwirtschaftlichen Geschichte deutlich, auf was es auch in der neuen Gemeinde ankomme. Ein Australier informierte sich über die deutsche Landwirtschaft und wunderte sich über die eingezäunten Weiden und das Wissen um die genauen Stückzahlen des Viehs, was er von seiner Heimat gar nicht kenne, so groß seien dort die Weiden. Auf die Frage, wie dort die Herden zusammengehalten werden, habe er geantwortet: „Wir sorgen für gute Futterplätze. Die Tiere gehen dorthin, wo sie Wasser und gutes Fressen finden.“

Für die Dekanin eine Idee, auch in der Kirche weniger Energie auf Gemeindegrenzen zu verwenden und mehr auf die „guten Futterplätze“. Sie wolle nichts schön reden und sehe auch die Ängste vor schwindendem Pfarrpersonal und noch größeren Gemeinderäumen. Aber „dass wir als Leib Christi füreinander und miteinander im größeren Raum als unseren Kirchengemeinden verbunden sind, das hat schon in den ersten Gemeinden gegolten und thumb_1a-hoteam260118b_becrima-kann uns heute helfen“.

Ein erstes Teamtreffen mit dem Kirchenvorstand, mit Küsterinnen und der Organistin diente dem Kennenlernen und Austausch. „Wichtig ist, dass auch die Gemeindeglieder nicht nur für ihren Ort denken“, so Paul-Färber. „Wir brauchen eine Aufbruchstimmung fürs Gemeinsame.“ Die war auch während des Team-Treffens in Miehlen spürbar, wo über „Gott und die Welt“ und die gemeinsame Zukunft gesprochen wurde.

Ihren Namen verdankt die neue Kirchengemeinde der Obertiefenbacher Jakobuskirche und der Holzhausener Kreuzkirche. An den Gottesdienstzeiten in den drei Ortschaften wird sich durch die Fusion nichts ändern, allerdings soll der Gemeindebrief einen neuen Namen erhalten. Die Konfirmandenjahrgänge werden derzeit in Nastätten betreut; für Kasualien wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen ist Pfarrer Moos verantwortlich. Wann die Pfarrstelle wieder besetzt wird, ist noch offen. „Wir hoffen auf eine erfolgreiche Ausschreibung“, so Paul-Färber.Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:
Den beiden Kirchen, die der neuen Gemeinde ihren Namen geben, ist eine gewisse Ähnlichkeit anzusehen, auch wenn unklar ist, wann die Jakobuskirche in Obertiefenbach gebaut wurde. Während eines lockeren Team-Treffens in Miehlen tauschten sich Mitglieder des Kirchenvorstands, Küsterinnen, Organistin und Vakanzvertreter Pfarrer Mathias Moos über die gemeinsame Zukunft in der neuen Kreuz-Jakobus-Gemeinde aus. Foto: Matern