Auftakt an Erntedankfest: Konfis backen Brot für die Welt und Pizza Drucken E-Mail

thumb_1a-5000brote16fetterbrote_becrima-RHEIN-LAHN. (10. Oktober 2016) Ungewöhnlicher Betrieb in der Bäckerei Fetter im Rupbachtal. Martin und Hiltrud Fetter begrüßten dort samstagmittags ein Dutzend Jugendlicher in der Backstube. Die packten für hungernde Menschen an und backten Brot. Nicht nur im Rupbachtal startete rund ums diesjährige Erntedankfest die Aktion „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ in der Region.

Bundesweit leisten Bäcker und Konfirmanden-Gruppen damit einen Beitrag, um zum Einen auf den Hunger in der Welt aufmerksam zu machen und um zum Anderen ganz konkret Hilfe zu leisten.

Martin Fetter hat bereits reichlich Vorarbeit geleistet, bevor Kirchenvorsteherin Gabriele Spitz mit ihren Schützlingen aus den Kirchengemeinden Kördorf und Obernhof die Backstube betritt. Aus Attenhausen, Bremberg, Gutenacker, Kördorf, Obernhof, Seelbach und Weinähr kommen die Jungen und Mädchen, die an diesem Nachmittag insgesamt 55 Brotlaiber formen, mit einem Kreuz verzieren, sie in den Backofen schieben und dann mit in ihre Gemeinden nehmen.

thumb_1a-5000brote16fetter_becrima-Weil nicht alle Konfis des Jahrgangs in der Bäckerei Platz fanden, übernahmen die restlichen den Verkauf der Brote einen Tag später bei den Erntedankgottesdiensten in Kördorf und Obernhof. Der Verkaufserlös der Brote ist für Bildungsprojekte der weltweit tätigen evangelischen Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ bestimmt, die traditionell am 1. Advent eröffnet wird. In diesem Jahr stehen drei Ausbildungszentren in Ghana, El Salvador und Albanien im Mittelpunkt der Aktion.

Die jungen Leute erfahren durch ihrer Hände Arbeit nicht nur Wissenswertes über die Herstellung eines Sauerteigs und die Kunst des Bäckerhandwerks; sie beschäftigten sich im Konfirmandenunterricht auch mit dem Hunger auf der Welt, dessen Ursachen und Folgen. So geht die Welthungerhilfe von derzeit knapp 800 Millionen Menschen aus, die Hunger leiden müssen, denen pro Tag weniger als 1800 Kalorien zur Verfügung stehen; allein alle zehn Sekunden stirbt statistisch gesehen ein Kind an den Folgen von Mangel- und Unterernährung. Am schlimmsten betroffen sind Länder in Afrika südlich der Sahara und in Südasien.

Die Aktion „5000 Brote“ rückt den Jugendlichen alle zwei Jahre dank der Unterstützung heimischer Bäckereien, die Materialien und Technik dafür zur Verfügung stellen, diese Not ins Bewusstsein. Aus dem evangelischen Dekanat Nassauer Land beteiligen sich dieses Jahr etwa auch Kirchengemeinden in Diez, Flacht, Klingelbach und Singhofen an der Aktion.

thumb_1a-pizzaeppenrod0916_foto-privat-Kein Brot, sondern Pizza hatten Konfirmandinnen und Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde Eppenrod im Vorfeld des Erntedankfestes gebacken und zwar im Pizzaofen der Familie Schlosser/Gilberg. Um selbst etwas gegen den Hunger zu tun, krempelten die Jugendlichen die Ärmel hoch und trafen sich in Eppenrod in der Waldstraße zum Pizzabacken. Den Holzofen hatte Konfirmandenvater Jörg Schlosser bereits angeheizt und den Garten in eine Pizzabäckerei verwandelt. Die Straße vor der Haustür war als Gastraum hergerichtet.

Nun waren die Konfirmanden an der Reihe: Teig kneten, Zutaten schnippeln, Gäste begrüßen und über die Aktion informieren, Bestellungen entgegennehmen, Pizzen belegen und in den Holzofen einschießen, um schließlich die Gäste zu bedienen und die Spenden entgegennehmen zu können. Mit großem Engagement und viel Spaß waren alle dabei. 280 Euro konnten die Konfis am Abend in der Kasse zählen, das am Erntedankfest der Aktion „Brot für die Welt“ gespendet wurde.

Zu den Fotos:
Konfis der evangelischen Kirchengemeinden Kördorf und Obernhof backten in der Bäckerei Fetter 55 Brote zugunsten von Bildungsprojekten der Hilfsaktion „Brot für die Welt“. Foto: Matern 

In Eppenrod betätigten sich Jugendliche als Pizzabäcker für den guten Zweck (Foto rechts).