Barreierefreies Wohnen hat nicht nur mit Architektur zu tun Drucken E-Mail

thumb_1a-bfrei_sonja_meffert_fotopspthumb_1barrierefreiLOGORHEIN-LAHN. (16. Februar 2018) Zum Thema „barrierefreies Wohnen“ hatten die Pflegestützpunkte im Rhein-Lahn-Kreis und die Regionale Pflegekonferenz die für die Landesberatungsstelle „Barrierefrei Bauen+Wohnen“ tätige Architektin Sonja Meffert aus Altendiez ins Kreishaus eingeladen. „Barrierefreiheit fängt im Kopf an – das ist keine Frage des Alters sondern bedeutet Lebensqualität, Komfort und Sicherheit für jeden von uns“, so eröffnete Sonja Meffert ihren Vortrag.

Barrierefreiheit braucht Platz und erfordert häufig zunächst einmal Entrümpelung. Sonja Meffert ging auf die unterschiedlichsten Wohnbereiche ein - angefangen von den Zugängen über Türen und Fenster („Kann ich den Fenstergriff im Sitzen errei-chen?“) und Treppen bis hin zum Bad – dem in ihrer Praxis am häufigsten angefragten Bereich der Beratung. „Die Planung von Neubauten bietet eigentlich alle Möglichkeiten. Jedoch ist die Regel ja eher eine Veränderung in bestehenden Objekten. Da gibt es dann meist baulich wie finanziell Grenzen, die Kompromisslösungen erfordern“, weiß Sonja Meffert zu berichten.

Gleichwohl kann sie anhand zahlreicher Praxisbeispiele zeigen, dass sich fast immer Möglichkeiten der Verbesserung finden lassen. Für viele Maßnahmen gebe es Zuschüsse – etwa aus der Pflegeversicherung, wenn ein Pflegegrad besteht - oder zinsgünstige Darlehen oder Fördermittel etwa aus Programmen der KfW-Bank. Grundsätzlich müsse man darauf achten, sorgfältig zu planen und vor Beginn einer Maßnahme die entsprechenden Anträge zu stellen.

In der anschließenden Diskussion erläuterte Sonja Meffert, dass auch in Mietwohnungen erforderliche Umbauten nicht verweigert werden können. Vermieter könnten zwar verlangen, bei Auszug den ursprünglichen Zustand der Wohnung wiederherzustellen, jedoch gebe es in der Praxis meist keine Probleme. „Die Vermieter wissen in der Regel zu schätzen, dass barrierefreie Umgestaltungen eine Wohnung eher aufwerten.“ Problematisch kann es allerdings bei Eigentumswohnungen werden, wenn nicht alle „an einem Strang ziehen“ – wie ein Besucher schmerzlich erfahren musste.

Über die Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen+Wohnen (06131/223078 oder im Internet: www.barrierefrei-rlp.de) kann man die kostenlose Vor-Ort-Beratung durch Sonja Meffert oder ihre Kollegin Kathi Kunkler anfordern. Für Fragen stehen auch die Pflegestützpunkte zur Verfügung:

• Bad Ems, Kirchgasse 15-17 – Tel.: 02603/5750 + 70587

• Diez, Friedhofstraße 19 – Tel.: 06432/919813 + 9528870

• Lahnstein, Gutenbergstraße 8 – Tel.: 02621/940820 + 940869

• Nastätten, Borngasse 14a – Tel.: 06772/939614 + 939620

Im Internet: www.pflegestuetzpunkte.rlp.de