Beim Frauentag 2016 in Miehlen durfte laut gelacht werden Drucken E-Mail

thumb_1a-dft16goh-saal_becrima-MIEHLEN/RHEIN-LAHN. (24. Juni 2016) An erfrischend bunt und hübsch geschmückten Tischen wurden die Teilnehmerinnen des Dekanatsfrauentages in Miehlen empfangen. Das passte zum fröhlichen Thema des Nachmittages unter dem Motto „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“. Sogar die von den Miehlener Landfrauen kredenzten Kuchen zum Kaffeetrinken zeigten ein Clownsgesicht.

 

Mit lautem Lachen, Witzen auf den Lippen und in bunt betupften Kostümen betraten Lilo Hartung, Gudrun Kupp, Ingrid Zöller und Pfarrerin Annette Seifert als Vorbereitungsteam des Tages die Bühne. In der Bibel sei das Lachen höchst selten zu finden, erklärte Seifert in ihrer Andacht, in der sie unterschiedliche Formen des Lachens ansprach. „Manchmal ist es wichtig, sich vor Lachen den Bauch zu halten; manchmal erfüllt uns aber auch ein stilles Lachen.“ Den Besuchern wünschte sie, dass sie sich ein Lächeln im Herzen für den Alltag bewahren, auch wenn Sorgen und Ängste den Weg kreuzen.

Nach einem amüsanten Sketch über die „7. Stufe der Gesundheitsreform“, die zur Selbstoperation eines chronischen Blinddarms aufforderte, gab Klinik-Clown Jürgen Schmitzer einen kurzweiligen Einblick in die Bedeutung und Hintergründe der Clownerie. Der Referent sprach deren Historie an, demonstrierte handwerkliche Fähigkeiten und arbeitete das Wesen des Clowns heraus. So fasziniere die Menschen unter anderem das Kindliche im Clown, das Erwachsenen oft abhanden gekommen sei: Spontaneität und Freiheit. „Kinder haben das Paradies noch verinnerlicht, sie weinen und lachen aus dem Bauch heraus“, so Schmitzer, „und wenn es ihnen schlecht geht, haben sie Bauchweh.“

thumb_1a-dft16gohclown_becrima-Im kindlichen Wesen des Clowns bestehe auch die Seelenverwandtschaft mit Demenz-Patienten, berichtete der gelernte Schreiner aus seiner Tätigkeit. Auch wenn der Geist nachlasse, blieben elementare menschliche Grundbedürfnisse erhalten wie Angst, Wut, die Suche nach Trost, Bindung und einfach die Sehnsucht nach menschlicher Wärme und Liebe. Da knüpfe der Klinik-Clown an und bringe für Demente auch Zeit mit, die das Personal heutzutage kaum noch aufbringen könne. In seinem Vortrag ließ der Referent immer wieder auch den Clown „Schmitzi“ aufblitzen, um die 17 Muskeln im Gesicht, die allein fürs Lachen verantwortlich sind, in Bewegung zu bringen. Am Ende animierte Schmitzer den Saal, sich ganz bewusst auf die Suche nach Humor und Witzen zu begeben. „Der Mensch braucht Clowns.“

Wie unterschiedlich humoristische Geschmäcker sind, zeigte ein pantomimischer Beitrag der Marienfelser Sketchgruppe. Wie sie den Pflegenotstand in Altenheimen sehr drastisch auf die Schippe nahm, war manchen zu derb, andere konnten darüber lauthals lachen. Kräftig gesungen wurde während des Frauentages auch. Dekanatskantor Markus Ziegler am Klavier stimmte im Saal dafür vertraute Lieder wie „Die Gedanken sind frei“ oder „Komm Herr, segne uns“ an, in deren Texten auch vom Lachen die Rede ist. Bernd-Christoph Matern