Bibelhaus Erlebnismuseum ist tolles Ausflugsziel im Reformationsjahr Drucken E-Mail

thumb_1a-bmfremdeheimat2017_becrima-FRANKFURT/RHEIN-LAHN. (27. Juli 2017) Das Bibelhaus-Erlebnismuseum in Frankfurt ist ein beliebtes Ausflugsziel – nicht nur für Bibelliebhaber, sondern auch zum Kennenlernen der Hintergründe zum Buch der Bücher und zwar für große wie kleine Leute. Gemeindegruppen – mit Kindern oder Erwachsenen – bietet sich dort ein lohnendes Ziel. Neue originale Objekte aus der Zeit der Reformation sind dort in der Sonderausstellung „fremde.heimat.bibel.“ zu sehen.

Die Ausstellung wurde im vergangenen Jahr eröffnet und wird bis Ende 2017 mit dem Schwerpunkt Reformationsjubiläum fortgesetzt. Zu den neuen Highlights der Ausstellung gehören die prachtvolle Koberger-Bibel von 1483 und ein Ablassbrief von 1517. Außerdem sind originale Drucke aus der Zeit Martin Luthers zu sehen. Seltene eigenhändige Niederschriften des Reformators zeigen "Luther privat". „Die neuen Objekte zur Reformation zählen zu den Rara – den seltenen Exemplaren der Druck-kunst“, betont Bibelhaus-Direktor Dr. h. c. Jürgen Schefzyk. „Sie ergänzen den historischen Bestand der Ausstellung in hervorragender Weise.“

Der Ablassbrief von 1517 gehöre zu den ganz wenigen Exemplaren seiner Art. Er sei mit den Worten von heute als eine Art „Highway to heaven“ zu verstehen. Zur Zeit der Reformation seien Himmel und Auferstehung kein Diskussionsgegenstand gewesen, so der Theologe. Die Überzeugung, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, sei selbstverständlich gewesen. Schefzyk: „Nur der Weg dahin war heiß umstritten. Und hier unterschied sich der Ablasshandel – eine Art Mautgebühr auf dem Weg ins ewige Leben – deutlich von der Meinung Luthers, man könne nur durch Lesen der Heiligen Schrift und Glauben zur Gewissheit gelangen. Der originale Ablassbrief stammt von Ernst Albrecht von Brandenburg, Erzbischof von Mainz und Magdeburg.

Am 31. Oktober 1517 richtete Dr. Martin Luther ein Schreiben an Erzbischof Albrecht und klagte die Ablasspraxis in Brandenburg an. Dem Brief legte er die 95 Thesen gegen den Ablasshandel bei. Die Koberger-Bibel gehört zu den vorlutherischen deutschsprachigen Bibeln. Der Nürnberger Anton Koberger war in seiner Zeit ein bedeutender Buchdrucker, Verleger und Buchhändler.

Zu den originalen Luther-Dokumenten zählen die „Adelsschrift“ von 1520: „An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung“, der Sendbrief an Papst Leo X. von 1520 und der Ratsherrenbrief von 1524. Seltene autographische Zeugnisse des Reformators sind Briefe aus Frankfurt und eine "Stallnotiz" über seine Pferde. Sie entstanden 1521 bei seiner Reise von Worms zur Wartburg.

Neben interessanten Exponaten bietet das Bibelhaus ferner Themenführungen für Kinder wie Erwachsene an. Das gesamte detaillierte Programm bis Dezember 2017 können Sie hier herunterladen .

Trägerin des Bibelhaus Erlebnis Museums ist die Frankfurter Bibelgesellschaft. Sie wurde 1816 im Römer als erster kirchlicher Verein der Mainstadt gegründet. Die Sonderausstellung „fremde.heimat.bibel.“ wurde im vergangenen Jahr aus Anlass des 200-jährigen Bestehens der Bibelgesellschaft eröffnet. Sie zeigt die Übersetzung und Verbreitung der Bibel seit der Reformation und in Video-Interviews, wie durch Migrantinnen und Migranten fremdsprachige Bibeln den Weg nach Frankfurt fanden. Im Jubiläumsjahr ist zudem die Bedeutung der Druckerstadt Frankfurt für das „Medienereignis Reformation“ ein wesentliches Thema.