Braubach bereitet Markus Bomhard herzlichen Empfang Drucken E-Mail

thumb_1markus_bomhardBRAUBACH/RHEIN-LAHN. (13. Juli 2010) Wenn das nicht die ideale Pfarrstelle ist: Markus Bomhard heißt der neue Braubacher Gemeindepfarrer, der künftig nicht nur in der gleichlautenden Markuskirche Gottesdienste feiert, sondern auch als Seelsorger die evangelische Kirchengemeinde begleitet. In einem feierlichen Gottesdienst wurde der 39-jährige Theologe und Diakoniewissenschaftler an seiner neuen Wirkungsstätte eingeführt.

Trotz Fußball waren die Reihen in der evangelischen Markuskirche gut besetzt, als Bomhard zusammen mit Dekan Friedrich Kappesser, Prodekan Detlef Wienecke und der Braubacher Amtsschwester Silke Funk hinter dem thumb_1a-bomhardef-einzugkvneunköpfigen Kirchenvorstand in das Gotteshaus einzog. Der herzliche Willkommensempfang war verständlich: seit Oktober 2008 warteten die Braubacher auf einen Nachfolger von Bomhards Amtsvorgänger Michael Riedl.

Posaunenchor, Kirchenchor und die Gottesdienstband sorgten für eine feierliche musikalische Umrahmung der Einführung. Pfarrer zu sein, bedeute nicht nur ein Beruf thumb_1a-bomhardeinbesuchersondern auch Berufung, erklärte Dekan Friedrich Kappesser, als er den neuen Amtsbruder in den Reihen des Nassauer Pfarrkonvents begrüßte und für seinen Dienst segnete. Den Menschen, die in der Vakanz das kirchliche Leben in der Rosenstadt aufrecht erhalten haben, dankte der Dekan für deren Engagement. Als „Höhepunkt der beruflichen Laufbahn“ sei Bomhard in Braubach angekommen, hoffte Kappesser auf eine langjährige Zusammenarbeit mit dem neuen Seelsorger.

Den Gedanken nahm auch Bomhard in seiner ersten Predigt vor der Braubacher Gemeinde auf. „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Unter dieses Wort aus dem Hebräer-Brief war der Nachmittag gestellt. Jeder Abschied bedeute die Vorfreude auf etwas Neues, erklärte der Pastor der Oldenburgischen Kirche und jetzige Pfarrvikar. Er hoffe, jetzt in Braubach Wurzeln zu schlagen, so der Vater dreier Töchter. Nach fünf Umzügen in nur zehn Jahren freue er sich sehr auf das Amt. In Braubach wolle er mit dem Kirchenvorstand jetzt „der Stadt Bestes suchen“.

Ihren neuen Seelsorger hatten die Braubacher bereits nach der ersten Predigt ins Herz geschlossen, zumindest deutete darauf der spontane Beifall für den neuen Pfarrer zum Ende des Gottesdienstes hin. Groß war die Zahl an Menschen, die im Anschluss während eines Empfanges Bomhard gute Wünsche aussprachen und um Gottes Segen für seine Arbeit an der neuen Wirkungsstätte baten. Zu ihnen gehörten unter anderem der Präses des evangelischen Dekanates Nassau, Dr. Frank Zimmerschied, Stadtbürgermeister Joachim Müller und der Vorsitzende des Kuratoriums „Gute Saat“, Horst Oltersdorf.

Bomhard ist 1971 in Kulmbach geboren, verbrachte seine Schulzeit in Oldenburg und Wilhelmshaven, studierte in Wuppertal und Heidelberg evangelische Theologie und Diplom-Diakoniewissenschaften. Sein Vikariat absolvierte er im Oldenburgischen, den ersten Gemeindedienst als Pfarrer in der Evangelischen Kirche im Rheinland in der Nähe von Birkenfeld, bevor er 2005 in Niederhöchstadt in der EKHN für die Bereiche Seelsorge, diakonische und ökumenische Arbeit, insbesondere auch traditionell-liturgische Gottesdienste tätig wurde. Unter anderem absolvierte er eine Ausbildung zum Supervisor und Couch auf gestalttherapeutischer Grundlage. Erfahrungen hat Bomhard in der Urlauberseelsorge, der Notfallseelsorge und der Internetseelsorge.

Den Entschluss, Pfarrer zu werden, fasste Bomhard im Alter von sieben Jahren, als er seinen Großvater, damals fränkischer Dekan im Ruhestand, über das verlorene Schaf predigen hörte. Der schenkte ihm Bibel und Gesangbuch und meinte, er könne es ja mal probieren. Bernd-Christoph Matern