Diakonisches Werk zieht mit Beratung im Bürgerhaus Nastätten ein Drucken E-Mail

thumb_1a-dwnaebh050716_becrima-NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (12. Juli 2016) Von der Brühlstraße zum Bürgerhaus ist das Diakonische Werk Rhein-Lahn mit seiner Beratungsstelle in Nastätten umgezogen. Der neue Beratungsraum wird mietfrei von der Stadt zur Verfügung gestellt und bietet nun ein frisch saniertes Ambiente für die beratenden Gespräche über unterschiedlichste Probleme, die Menschen haben können.

"Abgesehen davon, dass ab und an mal jemand anklopft, der sein Auto anmelden möchte, weil sich hier früher die Zulassungsstelle befand, fühlen wir uns sehr wohl hier in dem schönen Raum, auch wenn es etwas weiter weg vom ehemaligen Standort ist“, sagte Ulrike Bittner-Pommerenke, Leiterin des Diakonischen Werkes (DW) Rhein-Lahn in Bad Ems, nachdem sie die Türen für die ersten Sprechstunden geöffnet hatte. „Toll ist auch, dass wir jetzt durch den Aufzug einen barrierefreien Zugang haben“, erklärte sie, als sie Verbandsgemeindebürgermeister Jens Güllering, Nastättens Gemeindepfarrer Kristian Körver und Stadtbürgermeister Emil Werner die gerade erst eingerichteten 24 freundlichen Quadratmeter zeigte.

Auch der Wartebereich vor dem Zimmer, den einst Autobesitzer nutzten, sei für die diakonischen Sprechstunden sehr praktisch. Eine Spielecke für Kinder werde in dem Raum noch eingerichtet. Stadtchef Werner erinnerte an den September 2014. Damals sprach Bittner-Pommerenke mit Güllering und ihm erstmals über die Zukunft der Diakonie-Filiale in Nastätten. Werner: „Wir wollten einfach wissen, wie wir helfen können, weil damals die Sanierung des Bürgerhauses anstand“, so Werner. „Und ein Haus für Bürger schließt auch Rat suchende Bürger ein.“

Mit der vor 21 Jahren errichteten und sichtbar in die Jahre gekommenen Außenstelle in der Brühlstraße wurde Bittner-Pommerenkes Ziel, in allen drei Dekanaten des Kreises eine feste Anlaufstelle für Ratsuchende zu haben, damals in die Tat umgesetzt. „Aber dezentral zu arbeiten, kostet Geld und ist natürlich teurer als die zentrale Alternative“, so Bittner-Pommerenke. Die halbe Verwaltungsstelle wurde nach Bad Ems abgezogen. „Deshalb muss man heutzutage für solch ein Angebot kämpfen.“ Beratungsangebote seien immer auf Zuschüsse angewiesen. Umso dankbarer sei sie der Stadt, dass sie den Ort mietfrei zur Verfügung stellt, auch wenn die Nebenkosten bei der dezentralen Lösung erhalten bleiben.

Dass der wohnortnahe Beratungsbedarf eher größer als kleiner wird, weiß die DW-Leiterin, die ihren Hauptsitz in Bad Ems hat, zur Genüge. Jeden Dienstagvormittag zwischen 9 und 12 Uhr steht sie selbst während einer offenen Sprechstunde im neuen Raum im Bürgerhaus als Ansprechpartnerin zur Verfügung. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll!“ Das sei ein typischer Satz, mit dem oft eine solch offene Beratung beginne. „Das können Leute sein, die vor einer Zwangsräumung stehen, Probleme mit dem Job-Center haben oder die sich für die Tafel interessieren, die es ja auch in Nastätten gibt“, nennt Bittner-Pommerenke Beispiele.

Aber natürlich können auch alle anderen Probleme zur Sprache gebracht werden, in denen das DW Rhein-Lahn berät wie allgemeine Lebens- und Sozialberatung, Suchtprobleme, Schuldnerberatung, Jugendberatung oder Schwangerschaftskonfliktberatung und andere Bereiche. Neben der offenen Sprechstunde steht der Raum als Beratungstreffpunkt ebenfalls nach telefonischer Anmeldung und Absprache zur Verfügung. Ein neues Faltblatt bietet eine Übersicht, in welchen Fällen die diakonische Beratung weiterhelfen kann.

„Das ist eine sinnvolle Ergänzung der ohnehin guten Zusammenarbeit“, sagte Nastättens Pfarrer Kristian Körver zur Eröffnung, zumal auch das Pfarramt immer wieder entsprechende Hilfsanfragen bekomme. Er bot Bittner-Pommerenke gleichzeitig an, nach Möglichkeiten zu suchen, wie die Kirchengemeinde den Erhalt der Vor-Ort-Beratung unterstützen könne. Als einen wichtigen Standortfaktor bezeichnete Bürgermeister Jens Güllering die Beratungsstelle. „Für uns war wichtig, dass sie in der Stadt bleiben, ob in der Brühlstraße oder dem Bürgerhaus ist dabei egal.“ Ebenso spiele es heutzutage kaum eine Rolle, von wo aus eine Einrichtung verwaltet wird, „aber die Bürgernähe ist und bleibt wichtig.“

Die Beratungsstelle des DW Rhein-Lahn im Bürgerhaus von Nastätten bietet jeden Dienstag in der Zeit von 9 bis 12 Uhr eine offene Sprechstunde an. Termine für alle anderen Dienste können telefonisch vereinbart werden unter 02603-962330. Bernd-Christoph Matern

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Trafen sich in der neuen Beratungsstelle des Diakonischen Werkes im ersten Stock des Nastättener Bürgerhauses (von links): Jens Güllering, Ulrike Bittner-Pommerenke, Emil Werner, Pfarrer Kristian Körver. Foto: Matern