Evangelische Kirche streckt neuem Bischof Hände zur Ökumene aus Drucken E-Mail

thumb_1portrait-bischof-baetzing_printLIMBURG/RHEIN-LAHN. (19. September 2016) In Limburg ist gestern nach mehr als zweijähriger Vakanz Georg Bätzing zum neuen Bischof des Bistums Limburg geweiht worden. „Gott ruft sein Volk zusammen auf dem Erdenrund, eint uns in Christi Namen zu einem neuen Bund“, erklang es zum Auftakt des feierlichen Gottesdienstes, an dem auch viele Vertreter der evangelischen Kirche teilnahmen.

Dr. Georg Bätzing ist der 13. Bischof von Limburg. Am gestrigen Kreuzfest-Sonntag ist der 55-Jährige von Rainer Maria Kardinal Woelki, dem Metropoliten der Rheinischen Kirchenprovinz, zum Bischof geweiht und in sein Amt eingeführt worden. Mehr als 2.000 Gäste erlebten die Feierlichkeiten im Hohen Dom zu Limburg, in der Limburger Stadtkirche und im Garten des Bischöflichen Priesterseminars mit.

Auch Vertreter der evangelischen Kirche sprachen dem neuen Bischof Glück und Segen für sein neues Amt aus und hoffen gleichzeitig auf eine Fortsetzung und Stärkung der Ökumene. „Ich freue mich sehr auf unsere Begegnungen und biete Ihnen von meiner Seite ökumenisch ausgestreckte Hände an“, so der Kirchenpräsident der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Dr. Dr. h.c. Volker Jung. In einem Grußwort an Bätzing formuliert Jung: „Ich wünsche Ihnen Gelassenheit des Glaubens und allzeit Geistesgegenwart in Kopf und Herz – jetzt erst einmal für den Anfang Ihres neuen Wirkens, aber dann auch darüber hinaus an allen Tagen Ihres Dienstes im Bischofsamt in Ihrer Diözese.“

Er freue sich zudem auf die ökumenische Zusammenarbeit. Bischof Bätzing habe bereits zu erkennen gegeben, dass ihm die „Ökumene viel bedeutet“ und er sich einen gemeinsamen Kirchentag 2021 in Frankfurt vorstellen könne. Jung: „Ich jedenfalls würde mich sehr freuen, wenn wir gemeinsam Gastgeber für einen bundesweiten ökumenischen Kirchentag sein könnten.“

Jung erklärte, dass es für ihn zudem bedeutsam sei, über die Kirchengrenzen hinweg auch gemeinsam stärker öffentlich zu wirken. Jung: „Wir stehen mitten in großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Für mich ist es keine Frage, dass von den christlichen Kirchen deutliche Zeichen, glaubwürdige Worte und gemeinsame Taten gefragt sind. Nur so werden wir unserer Bestimmung gerecht.“ In diesem Sinn solle auch im kommenden Jahr die Erinnerung an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren gestaltet werden. Als wichtigen „ökumenischen Impuls“ sieht Jung dabei einen gemeinsamen Gottesdienst im Frankfurter Dom in Erinnerung an 500 Jahre Reformation. Die ökumenische Feier ist für den 25. August vorgesehen.

Der neue Bischof erinnerte auch an seinen Amtsvorgänger und sagte: In dieser Stunde fühle ich mich auch verbunden mit meinem Vorgänger im Bischofsamt, Franz-Peter Tebartz-van Elst. Heute bin ich ganz erfüllt von Frieden und vom Vertrauen auf den Geist des Herrn, der die Hoffnung schenkt – Hoffnung auch darauf, dass Versöhnung wachsen kann zwischen den Menschen dieser Diözese und ihrem früheren Bischof.

Foto: Bistum Limburg