Frauen und Dekanat Nassauer Land trauern um Brunhilde Steeg Drucken E-Mail

thumb_brunhildesteeg-t_becrima-OELSBERG/RHEIN-LAHN. (8. Oktober 2018) Mit Trauer reagierten die Teilnehmerinnen des Dekanatsfrauentages in Miehlen auf die Nachricht, dass Brunhilde Steeg aus Oelsberg verstorben ist. Steeg war au unterschiedlichsten Ebenen ehrenamtlich für die evangelische Kirche über viele Jahrzehnte aktiv.

Brunhilde Steeg engagierte sich bereits Ende der 1960-er Jahre für die traditionsreichen Treffen in der Mehrzweckhalle Bogel im damaligen Dekanat St. Goarshausen. Aus Platzgründen fanden die damals noch nur für die Frauen des kleinen Dekanats an zwei Tagen statt. Dabei war Steeg immer wichtig, dass den Frauen ein Programm geboten wird, dass sie auch mit christlichem Tiefgang für ihren Alltag anspricht.

Außerdem brachte sie sich ehrenamtlich mit großer Leidenschaft und auch stets streitbar mehr als 30 Jahre im Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Nastätten ein und war 24 Jahre Mitglied der Dekanatssynode. Zwölf Jahre gehörte sie der Landessynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau an, was als Frau damals keine Selbstverständlichkeit war. Ihr damaliger Dekan und ihr Gemeindepfarrer seien daran „Schuld“ gewesen, die sie dazu animierten.

Der Blick auf die Basis in den Kirchengemeinden, ein geschwisterlicher Umgang in den Gremien ungeachtet der Professionen und über Meinungsverschiedenheiten hinweg sowie das Leben christlicher Nächstenliebe lagen ihr immer am Herzen, anstatt „sonntags zu beten und zu singen und sich werktags die Mäuler über Flüchtlinge und Hartz-IV-Empfänger zu zerreißen“, wie sie in einem Interview im Jahr 2015 betonte.

Der Gedanke des Helfens trieb Brunhilde Steeg auch als Leiterin der Gruppe „Loreleykreis“ der Frauenselbsthilfe nach Krebs an. Motivation und eine Festigung ihres Glaubens schöpfte sie aus der Aktion „Neu anfangen“ im Dekanat St. Goarshausen. „Das hat mich damals sehr stark gemacht“, sagte Steeg im gleichen Interview. „Vorwärts glauben und rückwärts schauen“ war ein Satz, an den sie oft dachte. Ihr eherenamtliches Engagement wurde mit einer Einladung zum Neujahrsempfang bei Bundespräsident Horst Köhler gewürdigt.

Pfarrerin Yvonne Fischer gedachte während des Frauentreffens mit einem Gebet an die Verstorbene, die über ihren Glauben trotz eigener Schicksalsschläge und Krankheit einmal formulierte: „Der Glaube ist eine Wurzel und ein Zuhause, das uns niemand nehmen kann“. Bernd-Chr. Matern