NASSAU/RHEIN-LAHN. (8. Juli 2016) „Mensch, achte den Menschen“ – unter diesem Motto steht eine Gedenkfahrt am Samstag, 16. Juli, zu der Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im evangelischen Dekanat Nassauer Land, und die Stiftung Scheuern gemeinsam einladen. Sie erinnert an die Gräueltaten, die Menschen mit Behinderung zur Zeit des Nationalsozialismus auch im Rhein-Lahn-Kreis und im benachbarten Hadamar erleiden mussten.

Treffpunkt für die Gedenkfahrt ist um 11 Uhr das Mahnmal auf dem Zentralgelände der Stiftung Scheuern (Am Burgberg 16) in Nassau. Nach einer Einführung ins Thema und einem gemeinsamen Mittagessen machen sich die Teilnehmer in Fahrgemeinschaften auf den Weg zur Gedenkstätte der früheren Tötungsanstalt Hadamar bei Limburg.

In den Jahren 1940 und 1941deportierten die Nationalsozialisten deutschlandweit mehr als 70.000 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen und ermordeten sie in Tötungsanstalten. Auch mehr als 1500 Bewohner der damaligen Heilerziehungs- und Pflegeanstalt Scheuern erlitten dieses Schicksal. Sie wurden vor allem in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht und dort in der Gaskammer, später durch gezieltes Verhungernlassen oder Medikamentenvergiftung, umgebracht.

Voraussichtlich gegen 18 Uhr wird die Gruppe wieder zurück in Nassau sein. Kosten entstehen lediglich für die Fahrt und das Mittagessen.

Anmeldungen werden möglichst bald erbeten bei Matthias Metzmacher, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung, Telefon 02603/5099244, E-Mail Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können , oder Ulrike Bletzer, Stiftung Scheuern, Telefon 02604/979103, E-Mail Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können .

Zu den Fotos:
„Mensch achte den Menschen“ heißt es auf einer Stele, mit der unter anderem in der ehemaligen Heilanstalt Hadamar an die zwischen 1941 und 1945 ermordeten Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung erinnert wird. Auch Bewohner aus Nassau wurden dort umgebracht; an sie erinnert das Denkmal in der Stiftung Scheuern (oben links). Fotos Matern