Gedenkgottesdienst für Menschen in Japan Drucken E-Mail

thumb_1a-gebetfuerjapanquerBAD EMS/RHEIN-LAHN. (20. März 2011) In vielen Kirchengemeinden wird in diesen Tagen in besonderer Form der Menschen in Japan gedacht. Gebete, Besinnungen und Gottesdienste schaffen Raum für das Mitgefühl und die Gedanken der heimischen Bevölkerung. Eine Fürbitte gibt es im Dekanats St. Goarshausen am 25. März in Hunzel. Einen besonderen Gedenk-Gottesdienst veranstaltete gestern Abend bereits die evangelische Kirchengemeinde Bad Ems in der Kaiser-Wilhelm-Kirche.

Mit Glockengeläut, sanftem Orgelklang, Kerzen und Fürbitten wurde dort der Menschen gedacht, die Opfer der Katastrophe geworden sind und unter ihr zu leiden haben.

Dass sich Gott Ohnmacht und Entsetzen annehme, die die Bilder und Berichte von der Katastrophe in Deutschland auslösen, darum baten die Gemeindepfarrer Thomas Mangold und Achim Weber. Die Frage, wie Menschen mit ihrem Wissen und ihren Grenzen leben können und die Bitte, in den Folgen der Eigenmächtigkeit nicht zu versinken, formulierten die Theologen.

Dann hatten die Besucher Gelegenheit, ihre Anliegen auf Zettel zu schreiben oder eine Kerze für die Menschen in Japan anzuzünden. „Ich finde keine Worte“, „Ich habe Angst, dass so etwas auch bei uns passiert“, „Lass uns auf Deinen Sohn sehen, damit wir nicht an Deiner Gnade zweifeln“, „Gib uns die Einsicht, aus der Nuklearkatastrophe die richtigen Schlüsse zu ziehen“, war da unter anderem zu lesen.

Am Freitag, 25. März, lädt das Dekanat St. Goarshausen zu Fürbitte und Andacht für die Opfer in Japan sowie für die nach Freheit drängenden Menschen in den nordafrikanischen Ländern nach Hunzel ein. Die Andacht beginnt um 18.45 Uhr in der evangelischen Kapelle in Hunzel.

 

Der Gottesdienst an diesem Sonntag wird in vielen Gemeinden im Zeichen der Erdbeben- und Nuklearkatastrophe in Japan stehen. Dieser zweite Sonntag der Passionszeit heißt „Reminiscere“. Er ist benannt nach einem Vers aus Psalm 25: „Gedenke (lat. Reminiscere) Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind“ (Psalm 25,6). Das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat eine Fürbitte für Japan formuliert. Sie hat folgenden Wortlaut:

 

Du Gott des Lebens, in unserem Erschrecken und mit unseren Sorgen wenden wir uns zu dir. Bilder der Todesflut und der Zerstörung gehen uns nach, Ängste vor einer atomaren Verseuchung treiben uns um. Wo warst Du, Gott, als das Chaos in Deine gute Schöpfung einbrach?

Du Gott des Lebens, wir bitten dich für alle vom Unglück betroffenen Menschen, denen der Boden unter den Füßen wegbrach, die mit knapper Not davonkamen, deren Zukunft ungewiss ist. Wir bitten dich für die, die ihrer Heimat beraubt wurden, die verzweifelt nach ihren Familien und ihren Freunden suchen, die um ihre Lieben trauern. Gib ihnen Kraft für die naheliegenden Aufgaben, und lass sie an ihrem Schicksal nicht verzagen.

Du Gott des Lebens, wir kommen heute zu dir mit unserer Sorge angesichts zerstörter Atomreaktoren. Wir bitten für alle, die zu retten und zu helfen versuchen: Schenke ihnen Geistesgegenwart und Kraft. Stehe den Verantwortlichen bei, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen und die Risiken recht einschätzen. Hilf, dass die Gefährdeten Schutz finden und dass die tödliche Strahlung eingedämmt werden kann.

Du Gott des Lebens, dir vertrauen wir uns an. Du hast das Leben erschaffen und den Tod besiegt. Auf dich hoffen wir in unserer Sorge und unserer Angst. Erhöre unser Rufen und nimm unser Bitten barmherzig an.

 

Materialien zu Andachten, die das Zentrum Verkündigung der EKHN zusammengestellt hat, finden Sie hier.

Eine Sondersite der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zu den Ereignissen in Japan, auf der auch Spendenmöglichkeiten für die Menschen in Japan genannt sind, finden Sie hier.