DIEZ/RHEIN-LAHN. (17. September 2015) Auch gestern wurden in der Notunterkunft für Asylbewerber in Diez wieder rund 100 Flüchtlinge aufgenommen. Die Zahl der dort untergebrachten Personen stieg damit seit dem Wochenende auf weit mehr als 500, etwa 800 könnten es noch bis zum Wochenende werden. Die Evangelischen Kirchen in Deutschland haben sich währenddessen in einer gemeinsamen Erklärung dafür eingesetzt, den Blick europaweit noch stärker auf die notleidenden Flüchtlinge zu richten.
So bekennen sich die 20 Leitenden Geistlichen der evangelischen Gliedkirchen unter anderem dazu, „gelebte Willkommenskultur und die damit verbundene Integration zu einer zentralen Aufgabe unserer Gemeinden und Einrichtungen zu machen“. Zudem versprachen sie, sich dafür einzusetzen, dass „Europa jetzt gemeinsam handelt und seinen humanitären Verpflichtungen gemeinschaftlich nachkommt“.
In Brüssel appellierten die Kirchenvertreter in dem Papier, Flüchtlinge „willkommen zu heißen, aufzunehmen und ihnen das zukommen zu lassen, was Gott allen Menschen zugedacht hat, ist ein Gebot der Humanität und für uns ein Gebot christlicher Verantwortung.“ Seine Unterschrift zu der Erklärung "Zur aktuellen Situation der Flüchtlinge" hat auch Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN, gegeben.
Zudem fordern die Unterzeichner legale Wege für Schutzsuchende und sie begrüßen Diskussionen über ein Einwanderungsgesetz, das neue Zuwanderungsmöglichkeiten für Menschen auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben eröffne. Sie schreiben: „Wir als Leitende Geistliche wollen uns dafür einsetzen, dass Europa jetzt gemeinsam handelt und seinen humanitären Verpflichtungen gemeinschaftlich nachkommt.“
Nein zu Rassismus und Verbrechen
Doch sie machen auch deutlich: „Gegen menschenverachtende Schlepperbanden und mafiöse Strukturen innerhalb und außerhalb Europas muss mit polizeilichen Mitteln vorgegangen werden.“ Entschieden wenden sie sich zudem gegen alle Formen von Fremdenfeindlichkeit, Hass oder Rassismus.
Die Erklärung der EKD-Gliedkirchen finden Sie hier .
Wie kann ich helfen?
Wer bei der Betreuung der Flüchtlinge helfen möchte, kann sich mit der Koordinierungsstelle bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier in Verbindung setzen unter E-Mail
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oder telefonisch 0651-94 94 900 (Dr. Bruch). Die Nachfragen nach Hilfen wechseln; insbesondere geht es unter anderem um Begleitungsdienste, Übersetzungs- und Dolmetscherdienste, Sachspenden, Kleiderspenden, Koffer und Taschen. Spenden - etwa für neue Unterwäsche – sind ebenfalls willkommen.
Sachspenden für die Flüchtlinge können beim DRK an der Kaserne abgeben werden, ein Spendenkonto wird in Kürze eingerichtet.
Aktuelle Informationen und Hinweise auf weitere Links der zuständigen Behörden finden sich auf der Internetseite des Rhein-Lahn-Kreises www.rhein-lahn-kreis.de.
Aktuelle Informationen gibt es auch auf Facebook hier .
Informationen zur Flüchtlingshilfe der EKHN finden Sie auch hier .
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