Himmelfahrt: Gott und Menschen nah sein in Berlin wie in der Heimat Drucken E-Mail

thumb_1a-kt17eroeef2405pub_becrima-thumb_1a-kt17eroe240517ball_becrima-BERLIN/RHEIN-LAHN. (25. Mai 2017) In Berlin ist gestern Abend der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag eröffnet worden. Auch rund 200 Menschen aus dem Rhein-Lahn-Kreis sind bei dem Protestanten-Treffen dabei, um miteinander aktuelle Fragen zu diskutieren und sich mit anderen Christen und Religionen auszutauschen und verbunden zu fühlen. Dort wie in den Kirchengemeinden des Dekanats Nassauer Land wird heute Christi Himmelfahrt gefeiert.

Ganz gleich, ob Andachten und Gottesdienste in der heimischen Dorfkirche oder auf dem thumb_1a-kt17oefnung245_becrima-Berliner Breitscheidplatz gefeiert werden, ob er in der ARD am Fernsehen oder live miterlebt wird: Himmelfahrt will Menschen dazu animieren, über Gottes Nähe nachzudenken und wie diese Nähe auch imthumb_1a-kt172405adbviele_becrima- Alltag erfahrbar wird. Dafür muss niemand nach Berlin reisen, das funktioniert auch zuhause und in der nächsten Nachbarschaft, wo Menschen Menschen begegnen, vielleicht auch bei Ausflügen zum „Vatertag“.

Wer die Erzählung von der Himmelfahrt Jesu nicht gleich mit einer Märchenstunde über die Reise in kosmische Welten abtut, den kann diese biblische Botschaft über den Feiertag hinaus mehr als bereichern, geht es doch dabei vor allem um die Frage, an was unser Herz hängt und ob dort auch noch Platz für Nächsten-, Fremden- oder gar für Feindesliebe ist. Natürlich ist mit der Himmelfahrt Christi nicht das Entschwinden Jesu in die Sphäre gemeint, die Meteorologethumb_1a-kt172405gerechte_becrima-n ständig beäugen, um vorauszusagen, wie das Wetter wird; eher geht es um einen religiösen Himmel, für den es im Englischen den Begriff „Heaven“ gibt im Gegensatz zum „Sky“.

thumb_1a-kt172405erstereihe_becrima-Ein Stück davon war gestern zur Eröffnung des Deutschen Evangelischen Kirchentages bei drei Gottesdiensten in Berlin sowie beim Abend der Begegnung in der Hauptstadt zu spüren, der zum Bummeln durch die thumb_1a-kt172405bwbighoch_co-becrima-Straßen einlud und der mit einem Lichtermeer gekrönt wurde. Die einst geteilte Stadt Berlin und der Kirchentag seien ein Auftrag an die Menschen, „einander anzusehen, wie Gott uns ansieht“, sagte der Bischof von Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz Markus Dröge in seiner Predigt vor dem Reichstag, einem sehr geschichtsträchtigen Ortthumb_1a-kt172405gerecht_becrima-, wie es auch in unterschiedlichen riesigen Weltkugeln zum Ausdruck kam, die durch die Menschenmenge gereicht wurden. Vor dem Brandenburger Tor predigte zur gleichen Zeit Bischof Dr. Fredrick Onael Shoo aus Tansania beim Gottesdienst in „leichter Sprache“. Eine seiner vielen verständlichen Botschaften, mit denen er auch auf die aktuellen Kriege in der Welt, die Angst vor islamistischem Terror und die Flucht von Menschen aus ihrer Heimat einging: „Wenn Menschen sich kennen, kämpfen sie nicht gegeneinander.“ 

thumb_1a-kt172405marx_becrima-thumb_1a-kt172405schwelamm_co-becrima-Viel politische Prominenz zeigte sich beim Eröffnungsgottesdienst vor dem Reichstag. So rief etwa Bundestagspräsident Norbert Lammert (auf dem Foto links mit Familienministerin Manuela Schwesig) in einem Grußwort nach dem Gottesdienst die Christen dazu auf, sich für die Demokratie stark zu machen und einizusetzen. „Wir müssen hinsehen und dürfen nicht wegsehen!“, forderte Lammert mit Verweis auf die deutsche Geschichte und mit dem Blick auf Flüchtlinge, die in Deutschland Schutz suchen. Auch Berlins Regierender Bürgemeister Michael Müller ging auf Flüchtlinge und alle Menschen ein, die sich in Deutschland von der Gesellschaft „abgehängt“ fühlen.Der Kirchentag könne Mut machen, hinzusehen und diesen Menschen zeigen, dass ihr Schicksal der Gesellschaft nicht gleichgültig ist.Müller erinnerte auch an die Terroranschläge in Manchester und Berlin,die eine Spirale des Hasses in Gang setzen wollten. Müller: „Bewahren wir uns den Respekt vor den anderen.“

Unter dem Kirchentathumb_1a-kt17240517as_becrima-gs-Motto „Du siehst mich!“ herrschte zwischen dem Gendarmenmarkt und dem Reichstag sowie vom Tiergarten bis zum Bahnhof Friedrichstraße anschließend lebendiger Hochbetrieb. An rund 300 Ständen und zehn Bühnen wurden auch die Gäste aus der Rethumb_1a-kt172405spendenkerzen_becrima-gion Rhein, Lahn und Aar mit jeder Menge Musik und vielen Mitmachaktionen unterhalten; auch eine Pferdeprozession zog durch die Straßen zwischen Gendarmenmarkt und Brandenburger Tor; außerdem mangelte es nicht an typischen Speisen und Getränken aus Brandenburg, die den Passanten kredenzt wurden. Neben erhielten sie auf diese Weise einen eindrucksvoll lebendigen Einblick thumb_1a-kt172405adbstadt_becrima-in die gastgebende Region der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Die half mit rund 40 „Inseln der Begegnung“ mit, dass Menschen durch vorbereitete Fragen miteinander ins Gesprthumb_1a-kt172405pferdepro_becrima-äch kamen und mehr übereinander erfuhren. War die Eröffnung des Kirchentages zwischen Ministergärten, Gendarmenmarkt, Reichstag und Friedrichstraße schon großräumig verteilt, wird beim Gesamt-Programm an den kommenden Tagen noch deutlicher werden, dass der Kirchentag in thumb_1a-kt172605messe-strand_becrima-Berlin auch einer der weiten Wege werden wird. Und wer vom U- und S-Bahn-Fahren zwischen Messe-Gelände und Hauptbahnhof oder anderen Bezirken Berlins müde wird, der findet angesichts des prognostizierten Sonnenscheins fürs Wochenende sowohl vor dem Messe-Eingang (Foto link) als thumb_1a-kt172605pressestrand_becrima-auch an vielen anderen Stellen in der Stadt genügend attraktive Plätze zum Ausruhen oder über das Erlebte und das noch Bevorstehende auf bequemen Liegestühlen wie am Strand zu sinnieren oder einfach nur die Sonne zu genießen und sich dabei dem Himmel etwas näher zu fühlen. Bernd-Christoph Matern

Das aktuelle Kirchentagsprogramm finden sie hier

Zu den Fotos:
Beim Eröffnungsgottesdienst vor dem Reichstag wanderte Geschichte in Form riesiger Bälle durch die Zuschauerreihen. Der Abend der Begegnung war eine bunte Schau der Region in und um Berlin herum. Fotos: Bernd-Christoph Matern