In Geisig guten Gründen zum Ja oder Nein auf der Spur Drucken E-Mail

thumb_1a-dekft280916flachvo_becrima-GEISIG/RHEIN-LAHN. (5. Oktober 2016) „Nein sagen – ganz schön schwer!“ lautete das Motto des Dekanatsfrauentages in Geisig. Rund 150 Frauen konnte Bildungsreferentin Claire Metzmacher dazu in der Hombachhalle in Geisig begrüßen, denen auf unterhaltsame Weise viele Denkanstöße zum Thema geliefert wurden, um im richtigen Moment sowohl Nein als auch Ja zu sagen.

Der stellvertretende Dekan des Dekanats Nassauer Land Christian Dolke freute sich, dass so viele Besucherinnen Ja zum Dekanatsfrauentag gesagt hatten, der in den Regionen ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender sei, um sich mit einem Thema näher zu beschäftigen. Ein Gespräch zwischen Bärbel Scheele, Sabine Savelsberg und Christa Kolb zu Beginn des Nachmittags an den bunt geschmückten Tischen brachte eine ganze Reihe guter Gründe zu Gehör, die sowohl fürs Nein- als auch fürs Ja-Sagen sprachen.

thumb_1a-dekft280916saalvr_becrima-Von Schmeicheleinheiten und schlechtem Gewissen war da die Rede. Es sei ein schönes Gefühl, gebraucht zu werden und auch mit Anerkennung verbunden, wenn Hilfe angefragt werde. Gleichzeitig falle es nicht leicht, die richtige Balance zu finden, wann das Gebrauchtwerden in Ausnutzen übergeht und dann die eigenen Leistungsgrenzen überschritten werden, wenn das Nein nicht rechtzeitig über die Lippen kommt. Außerdem regten die drei Damen aus Lahnstein dazu an, darüber nachzudenken, wie ein Nein formuliert werden kann, ohne verletzend zu wirken, und sie stellten die Frage: „Können wir selbst ein Nein akzeptieren?“

Mit einem Sketch von Loriot, in dem die Ehefrau die Neins des Ehemanns nicht sonderlich ernst nahm, sorgten Christiane Martens und Bernd-Christoph Matern für erheiternde Zwischentöne, thumb_1a-dekft280916team_becrima-bevor ein Märchen-Quiz von Helga Kohl ins Kaffetrinken und Kuchenessen überleitete. Die Geisiger Frauen hatten sowohl die Tische herbstlich geschmückt als auch Kuchen und Kaffee kredenzt. Ihnen und allen Programmgestalterinnen dankte Claire Metzmacher für ihr Ja, das zum Gelingen des Nachmittags beitrug und überreichte dem Team und den Quiz-Siegern Schachteln mit niedlichem Zwergenglück.

Pfarrerin Yvonne Fischer begleitete die Frauen nicht nur bei den Liedern des Nachmittages an der Gitarre. Sie erinnerte in ihrer Andacht auch daran, dass ein Ja nicht immer Spaß machen muss. Als Beispiel erzählte sie die biblische Geschichte von Jona, der sich partout weigerte, Gottes Auftrag zu folgen und der nicht nach Ninive gehen wollte, um der Stadt ihren Untergang anzukündigen. „Wir beten ja so gern den Psalm von den Engeln, die uns umgeben“, sagte Fischer. Doch dafür müsse es auch Engel geben, die etwas tun. Entscheidend sei, ob Gott hinter einem auch unangenehmen Auftrag stehe und nicht, ob sich die Gefragte dabei wohlfühlt. Jonas Gang nach Ninive sei am Ende von großem Erfolg gekrönt gewesen, auch wenn ihn Gott erst aus seiner „Komfortzone“ rausholen musste. Wer allerdings nur darauf achte, was andere oder man selbst von einem erwartet, dem bleibe möglicherweise keine Zeit zu sehen, was Gott will.

Anita Krebs aus Geisig und Claire Metzmacher gaben den Besucherinnen noch einige ganz thumb_1a-dekft280916wogott_becrima-praktische Tipps, damit Menschen nicht zum übervoll bepackten Esel werden, der kein Nein sagen kann. Sich eine Bedenkzeit einräumen, sich bewusst machen, welche Konsequenzen ein Ja hat oder auch ein Nein einzuüben, zählten dazu. „Beim Nein-Sagen macht der Ton die Musik“, meinten sie und erklärten am Ende: „Genießen sie, Ja zu sagen, denn es ist doch schön, gebraucht zu werden.“ Und als Gedanken für den Heimweg nahmen die Frauen noch eine Karte mit Blumen mit, auf der stand: „Wo Gott dich hingesät hat, da sollst du blühen.“ (bcm)

Zum Foto (links oben):
Für eine voll besetzte Geisiger Hombachhalle und viele Denkanstöße zum Nein- und Ja-Sagen sorgte der Dekanatsfrauentag des Dekanates Nassauer Land. Fotos: Matern