Jung-Vortrag: Einheit und Vielfalt - Was hält Gesellschaft zusammen? Drucken E-Mail

thumb_10wandbildoekumeneWIESBADEN/RHEIN-LAHN. (30. Juni 2016) „Einheit und Vielfalt – Was hält unsere Gesellschaft zusammen?“ Zu diesem Thema spricht Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau (EKHN), am Montag, 4. Juli, 19.30 Uhr, in Wiesbaden. Er geht dabei auch auf jüngste Terrorakte, die Angst vor Überfremdung und die Bedeutung der Religionsfreiheit ein.

Auf Einladung der Evangelischen Stadtakademie spricht Jung im Haus an der Marktkirche (Schlossplatz 4). Der Kirchenpräsident wird die Perspektive der evangelischen Kirche auf die multireligiöse Gesellschaft aufzeigen – gerade auch im Hinblick auf den raschen Zuzug vieler Menschen unterschiedlicher Kulturen.

Zur Vielfalt in Deutschland gehört auch die Freiheit, die eigene Religiosität in der Öffentlichkeit zu leben. Die so genannte positive Religionsfreiheit ist – anders als etwa in Frankreich – gesetzlich garantiert ebenso wie garantiert ist, dass niemand in Deutschland religiös sein muss. Nach Gewalt- und Terrorakten in Frankreich unter Beteiligung von dort lebenden jungen Muslimen kann auch gefragt werden, ob dieser versteckte Zorn mit der Verdrängung von fremder Kultur und Religion aus dem öffentlichen Raum zu tun hat.

Für Jung ist eine wichtige Frage für das zukünftige Zusammenleben in Europa, wie mit Religion im öffentlichen Raum umgegangen werden soll. Der Theologe geht dabei auf wachsende nationalistische Strömungen ein und die Pegida-Bewegung, die ein „christliches Abendland“ propagiert und dabei für sich in Anspruch nimmt als wäre positive Religionsfreiheit ein christliches Vorrecht. „Sie spielen damit einer Sicht auf Religion in die Hände, die sie mit Ausgrenzung, zum Teil gar Gewalttätigkeit gegenüber dem Fremdem assoziiert.“

Zum Foto:
Das Foto zeigt ein Wandbild in der evangelischen Kirche von Nassau.