Klingelbacher Luthergarten unter Top-Ten der Gemeinde-Ideen Drucken E-Mail

thumb_1a-luthergartenkb03-2017KLINGELBACH. (27. März 2017) „Heute schon geklickt?“ – diese Frage begleitet viele Menschen im Einrich dieser Tage. Denn die Evangelische Kirchengemeinde Klingelbach macht mit bei der Wahl der „chrismon Gemeinde 2017“ und zeigt einer breiten Öffentlichkeit, welch kreatives Ideenpotential auch in vergleichsweise kleinen Landgemeinden schlummert.

150 Gemeinden aus ganz Deutschland nehmen an dem Wettbewerb teil, bei dem Fördergelder über 20.000 Euro winken. Und die Klingelbacher verteidigen von Beginn an engagiert einen Platz unter den besten 10 Gemeinden.

thumb_luthergartenkbchrismongemeinde_fb-titelbild2Kirchengemeinden bringen ganz vielfältige Dinge auf den Weg: Von kostenlosen Mittagessen über Musicals für alle Generationen, Gemeindeimagefilme bis hin zur Flüchtlingshilfe. All diese in sich eigentlich unvergleichbaren wertvollen Ideen konkurrieren im chrismon Wettbewerb um die Stimmen beziehungsweise Klicks der interessierten Öffentlichkeit. Natürlich spielt dabei auch der Lokalpatriotismus der eigenen Gemeindemitglieder und deren Bekanntenkreise eine entscheidende Rolle. Denn Facebook, Twitter und Co. machen es heute möglich, dass man sogar in Australien und den USA fleißig Stimmen für die Einricher Kirchengemeinde abgibt.

Seit dem 8. März und noch bis zum 5. April sucht das evangelische Monatsmagazin chrismon in einem Jurywettbewerb mit Publikumsbeteiligung spannende und kreative Projekte von Kirchengemeinden. Die Evangelische Kirchengemeinde Klingelbach ist mit einem ihrer Reformationsjubiläumsprojekte am Start: Dem Luthergarten. „Viele von uns kennen Bibelgärten, die in unterschiedlichster Gestaltung die in der Bibel erwähnten Pflanzen oder auch bestimmte biblische Geschichten kreativ zur Anschauung bringen“, erzählt Gemeindepfarrerin Dr. Anneke Peereboom. Dabei ging es immer schon um mehr als um botanische Interessen.

Die zirka 100 Bibelgärten in Deutschland sowie ihre internationalen Pendants dienen der Erholung, der Andacht wie auch der Bildung, eigenen sich aber gleichzeitig auch als touristische Ausflugsziele und beleben so spürbar den Ort, in dem sie liegen. Die Idee zum Luthergarten kam dem Klingelbacher Kirchenvorstand im Zuge der Vorbereitungen für das diesjährige Reformationsjubiläum. Sie träumten von einem Projekt, das nachhaltig ist und über das Jahr 2017 hinaus das Gemeindeleben begleitet.

Da fiel einem ein Buch mit dem Titel „Luthers Paradiesgarten“ in die Hände. Darin findet sich so manches schöne Zitat des Reformators rund um botanische Themen, häufig auch in Verbindung mit theologischen Aussagen. „Wenn ich am Leben bleibe, will ich ein Gärtner werden,“ so sagte Luther etwa einmal und fuhr fort: „...denn Gott schuf den Menschen auf Erden und setzte ihn hier ins Paradies zusammen mit den Pflanzen und Tieren. Und dieses Paradies ... soll er bebauen und bewahren.“

Damit war die Idee vom Luthergarten geboren: Ein Garten gestaltet mit Pflanzen und anderen geeigneten Elementen, die uns nicht nur von Luthers eigenem Lebensumfeld und den Lebensbedingungen im Spätmittelalter erzählen sondern vor allem auch geeignet sind, zentrale Gedanken seiner Theologie lebendig zu veranschaulichen! Ein Rundweg durch das Leben und Werk Luthers – angefangen von einem Baumstamm, in den der Blitz einschlug und der so als Aufhänger für das berühmte Stotternheimer Feld und Luthers Entscheidung, ins Kloster zu gehen, dient bis hin zum Apfelbäumchen, das von Luthers trotziger Hoffnung zu berichten weiß: „Und wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Ein geeignetes Grundstück in unmittelbarer Nähe zur malerisch gelegenen Barockkirche hatte man umgehend ausgemacht: Ein großer, von einer alten Natursteinmauer umfriedeter Abschnitt des über 3000 qm großen Pfarrgartens liegt seit längerem brach. Die Idee war kaum geboren, da waren die Landfrauen schon an Bord und veranstalteten auf eigene Faust einen Weihnachtsmarkt, um aus dessen Erlös Pflanzen für den Garten zu spenden. Gespräche mit ortsansässigen Gartenbaubetrieben, mit Bienenzüchtern, Töpfern und versierten HobbygärtnerInnen wurden geführt, gemeinsam Pläne geschmiedet und erste Patenschaften vergeben.

So beginnt der Luthergarten sein Wachstum mit dem Jahr 2017 – wie die Reformation. Er soll wachsen und sich entwickeln – wie die Reformation. Insofern wird er ein lebendiges Denkmal sein – und ein Ort, der die Menschen im Einrich aktiv einbezieht und andere einlädt nach Klingelbach.

Wenn auch Sie noch Ihre Stimme für den Klingelbacher Luthergarten abgeben wollen, so können Sie dies täglich bis zum 5. April kostenlos und ohne Angabe persönlicher Daten tun. Die 30 Kirchengemeinden mit den meisten Stimmen gelangen in die Auswahl. Zusätzlich erhalten die ersten drei Kirchengemeinden mit den meisten Stimmen Publikumspreise. Die Klingelbächer benötigen daher jede Stimme.

Mehr Informationen unter www.chrismongemeinde.de oder auch direkt über die Homepage der Kirchengemeinde www.kirche-klingelbach.de. Von der Homepage gibt es einen direkten Link zum Wettbewerb sowie zahlreiche interessante Hintergrundinformationen, u.a. einen kleinen Film.