Konfis erhalten auf Castle starken Eindruck von der Reformation Drucken E-Mail

thumb_1a-konficas11-17weigb_becrima-RHEIN-LAHN/VALLENDAR. (27. November 2017) Das zu Ende gehende Jahr war geprägt von Luthers Thesen, dessen Veröffentlichung 500 Jahre zurückliegen und Ausgangspunkt für die Spaltung der Kirche war. Was das Ganze mit der Lebenswirklichkeit von Jugendlichen im 21. Jahrhundert zu tun hat, darüber dachten jetzt Konfirmanden-Gruppen aus dem evangelischen Dekanat Nassauer Land in Vallendar nach. Als „Konfi-Castle“ des CVJM-Kreisverbandes Rhein-Lahn diente zum dritten Mal das Haus Wasserburg in Vallendar.

Kreativität, Freude und Ideen bestimmten die unterschiedlichsten Workshops während der Freizeit. Neben jeder Menge Spiel, Spaß und Spannung waren die vier Tage auch vom Nachdenken darüber geprägt, was im Leben Angst, Mut und frei macht. Dafür war auch Martin Luther ein Beispiel.

Aus eigener Erfahrung aus den Bergen und mit einem Bild vom Bergsteigen machte Dekanin Renate Weigel im Klettergeschirr den jungen Leuten während einer Abschluss-„Power Hour“ deutlich, wie sie es versteht, wenn Luther auffordert, an Gott zu glauben, keine Angst zu haben und seinen Weg zu gehen. Sie erzählte von ihrer Angst und ihrem Zittern, als sie einmal ohne entsprechende Ausrüstung eine kleine, aber steile Stelle während einer Bergwanderung bewältigen musste.

thumb_1a-konfic11-17weigelhoch_becrima-Ganz anders, wenn sie angeseilt in den Bergen unterwegs ist. „Da bin ich sogar unter dem Himmel geschwebt und war gehalten.“ Zu wissen, dass man gesichert ist, gebe die nötige Ruhe, die richtigen Tritte und Griffe zu finden, erklärte Weigel die Parallele zwischen Bergsteigen und Leben. Das „Klick“ des Karabinerhakens das erlebten Christen in der Taufe. „Gut, dass es Babys bei der Taufe sind, denn das macht klar: Wir müssen nicht erst tolle Typen sein, um von Gott gehalten zu werden.“ Gesichert zu sein, heiße, frei zu sein. „Das was bei der Taufe passiert, verlierst du nie wieder“, gab die Dekanin den Jugendlichen mit auf ihre Heimreise.

Die Band, die den Abschluss begleitete, hatte sich während des Camps unter der Leitung von Michael Schmitter in einem von mehreren kreativen Workshops zusammengefunden. In den Tagen davor gab es außerdem mitreißend begeisternde Auftritte einer anderen jungen Band, die sich unter Leitung von Jugendreferentin Katharina Sanyang eigens für das Konfi-Castle gebildet und schon Wochen vorher dafür geprobt hatte. „Proben und Auftritte haben so viel Spaß gemacht, da wäre es eigentlich total schade, wenn die Band jetzt nicht zusammenbleibt“, meinte nicht nur Katharina Sanyang. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto:
Was das Klettergeschirr in den Bergen, ist die Taufe fürs Leben, um sich gehalten zu wissen, verglich Dekanin Renate Weigel während des Konfi-Castles, an dem rund 100 junge Leute und Mitarbeitende aus dem Dekanat Nassauer Land teilnahmen. Dabei wurde auch an Martin Luther erinnert. Fotos: Matern