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Landessynode wählt Ulrich Oelschläger zum Präses Drucken E-Mail

thumb_1a-rl-synodaleplenum0510thumb_1a-oelschlaeger_ulrichFRANKFURT/RHEIN-LAHN. (31. Mai 2010) Die Landessynodalen der drei evangelischen Rhein-Lahn-Dekanate Diez, Nassau und St. Goarshausen haben am Wochenende in Frankfurt ihre Arbeit während der konstituierenden Sitzung der elften Kirchensynode aufgenommen. Zum Auftakt der Tagung galt es, einen neuen Vorsitzenden der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zu wählen. Mit 73 Stimmen setzte sich dabei Dr. Ulrich Oelschläger aus Worms (Foto rechts) gegen seinen Mitbewerber, den hessischen Landtagsabgeordneten Tobias Utter (CDU) durch, für den 66 Synodale votierten.

In seiner Vorstellungsrede bekannte sich der 63-jährige Oelschläger zum „offenen Diskurs, in dem jeder zu seinem Recht kommt und der zu einer reifen möglichst von allen tragbaren Entscheidung führt“. Dabei mahnte er einen „fairen Umgang“ an. Zu Kirchenleitung und Kirchenverwaltung will Oelschläger „ein Gegenüber bilden, zugleich aber ein Miteinander gestalten“. Er sprach sich für eine „Kultur gegenseitiger Wertschätzung“ aus.

Angesichts langer interner Debatten in der 9. und 10. Synode wünschte sich Oelschläger für die 11. Synode eine „andere Akzentsetzung“. Als drängende Themen benannte er den ökumenischen Dialog, den Dialog mit anderen Religionen sowie mit der Philosophie und mit der Politik. Wörtlich sagte er: „Wir müssen uns um die Politik kümmern und uns einmischen, Margot Käßmann hat uns das vorgemacht mit ihrem Satz ,Nichts ist gut in Afghanistan‘, Zustimmung und Widerspruch hat er ausgelöst, aber vor allem hat er zu dem geführt, was ich mir auch in diesem Hause für die nächsten sechs Jahre wünsche, zum Diskurs!“

Oelschläger ist als Sohn eines Pfarrers in Oberhausen geboren. Er studierte in Mainz Germanistik, Theologie, Philosophie und Deutsche Volkskunde. Er unterrichtet am Albert-Einstein-Gymnasium in Frankenthal Deutsch, evangelische Religion, Philosophie und Ethik sowie Hebräisch. Der Kirchensynode der EKHN gehört er seit 1992 an, dem Kirchensynodalvorstand seit 1998.

Die EKHN-Synode besteht aus 150 Personen, 138 wurden von den Dekanatssynoden der EKHN gewählt. Zehn Mitglieder wurden aufgrund ihres besonderen Sachverstands von der Kirchenleitung berufen. So repräsentiert etwa der rheinland-thumb_1a-synode0510-saalpfälzische Innenminister Karl Peter Bruch als berufenes Mitglied die gesellschaftspolitischen Stimmen in Rheinland-Pfalz. Aus den Rhein-Lahn-Dekanaten gehören Frank Puchtler (Oberneisen), Helmut Fischer (Braubach) und Dieter Zorbach (Bornich) dem Gremium an sowie die Pfarrer Daniel Cremers (Kirchengemeinde Altendiez) und Yvonne Fischer (Kirchengemeinde Friedland). Etwa ein Drittel der Synode sind Frauen, zwei Drittel sind Männer. 73 der 150 Synodalen, also knapp 50 Prozent, gehörten bereits der Vorgängersynode an. Von den Synodalen sind 51 Pfarrerinnen und Pfarrer sowie 99 Ehrenamtliche.

Zu Oelschlägers Stellvertreterin wählten die Synodalen Pfarrerin Dr. Susanne bei der Wieden aus Frankfurt. Beide stehen auch dem fünfköpfigen Kirchensynodalvorstand (KSV) vor, der die Geschäfte der Synode zwischen den zwei bis drei Tagungen pro Jahr führt. Die zwei Plätze für nicht ordinierte Mitglieder im KSV nehmen Dr. Birgit Pfeiffer aus Mainz und Dore Struckmeier-Schubert aus Frankfurt am Main ein. Den Sitz für eine ordinierte Person besetzt Pfarrer Wolfgang Prawitz, Referent für Bildung und Ökumene im Dekanat Groß-Gerau.

 

thumb_1a-rl-synodale0510Bildunterzeile: Die gewählten EKHN-Landessynodalen der drei Rhein-Lahn-Dekanate an ihrem ersten Arbeitstag in Frankfurt (von rechts): Die langjährigen Kirchenparlamentsmitglieder Helmut Fischer und Dieter Zorbach sowie die „Neuen“ Daniel Cremers, Yvonne Fischer und Frank Puchtler. Fotos: Matern (3)/ Töpelmann (1)

 

Mehr Informationen über die konstituierende Sitzung der Kirchensynode finden Sie auch hier.