Menschen kommen von allen Seiten in Bad Ems für den Frieden Drucken E-Mail

thumb_1a-fm2017vorb121017b_becrima-thumb_1sternmarschfrfrieden2017BAD EMS/RHEIN-LAHN. (10. November 2017) „Steh auf und geh mit... wir beten für den Frieden.“ Unter diesem Motto laden der Beirat für Migration und Integration des Rhein-Lahn-Kreises, die jüdische Gemeinde Neuwied-Mittelrhein, die russisch-orthodoxe, die evangelische und die katholische Gemeinde Bad Ems zu einem ökumenischen Friedensmarsch am Sonntag, 19. November in die Kurstadt ein.

Ab 18.30 Uhr treffen sich die Teilnehmer an vier verschiedenen Treffpunkten zu dem Friedensmarsch, der zur katholischen Martinskirche führt: an der Kapelle Maria Königin (18.30 Uhr), an der russisch-orthodoxen Kirche (18.40 Uhr), an der evangelischen Martinskirche (18.45 Uhr) und an der Kreisverwaltung (18.30 Uhr). Von diesen Punkten starten die Gruppen und treffen sich auf dem Platz vor der katholischen Pfarrkirche St. Martin. Dort beginnt um 19 Uhr das Abschlussgebet mit der Bitte um Frieden unter Religionen und Völkern auf der Welt.

„Es geht darum, dass sich Menschen für Menschen einsetzen und sich menschlich begegnen“, erklärt Filiz Achhammer, warum sich der Migrationsbeirat des Rhein-Lahn-Kreises dieses Jahr wieder an dem Sternmarsch beteiligt. Da dürften unterschiedliche Religionen keine Rolle spielen, sagt die Türkin muslimischen Glaubens. „Frieden ist kein Zustand, der von selbst entsteht“, ergänzt Beiratsmitglied Wolfgang Riehl die Vorsitzende, „das ist ein Prozess, an dem wir ständig arbeiten müssen.“

Priester Boris Zdrobau von der russisch-orthodoxen Gemeinde hat keinerlei Verständnis für terroristische Gewalt im Namen eines Gottes; „da wäre Gott ein Satan; Menschen umbringen hat mit Glauben nichts zu tun.“ Er hofft, dass sich Menschen aller Glaubensrichtungen beteiligen. „Wir sind ein freies Land, hier kann jeder mitmachen.“ Für Wolfgang Dorr von der jüdischen Gemeinde Neuwied-Mittelrhein ist der Marsch eine Gelegenheit, für den Frieden einzutreten und dafür, dass alle Menschen gleich sind. Dass sich möglichst viele Menschen an dem Marsch beteiligen, hofft auch Margit Mohr von der evangelischen Kirchengemeinde: „Alle Menschen sehnen sich nach Frieden.“ Es werde Religionen oft vorgeworfen, dass sie für Gewalt und Krieg verantwortlich seien, so der katholische Pfarrer Michael Scheungraber. Der Marsch könne das Gegenteil beweisen. Gerade Religionen liege der Einsatz für den Frieden am Herzen.

Als Anregung, nicht alles einfach hinzunehmen, was in der Welt an Gewalt herrscht, sei der Sternmarsch initiiert worden, erklärt Dr. Hildegard Simons von der katholischen Kirchengemeinde und Leiterin der Vorbereitungsgruppe. Besonders freut sie sich, dass auch prominente Vertreter aus der Politik ihre Teilnahme angekündigt hätten. „Außerdem wäre es sehr schön, wenn entlang der Strecken viele Menschen eine leuchtende Kerze in die Fenster der Wohnungen stellen würden als ein Zeichen der Solidarität“, so Simons. Willkommen sind zu dem Friedensmarsch alle Menschen, „egal welcher Hautfarbe, Religion oder Nationalität sie angehören“, wie Simons ausdrücklich betont. Bernd-Christoph Matern

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Vertreter der Religionen und christlichen Konfessionen wollen mit ihrem Sternmarsch an ein friedliches Miteinander in der Welt appellieren (von links): Dr. Hildegard Simons, Priester Boris Zdrobau, Margit Mohr, Pfarrer Michael Scheungraber, Heike Weber, Wolfgang Dorr, Filiz Achhammer und Wolfgang Riehl. Foto: Matern