Minister Hendrik Hering eröffnet Apfelprobiertage auf Hof Mauch Drucken E-Mail

thumb_1apfel3klMISSELBERG/RHEIN-LAHN. (24. Oktober) Der Herbst mag zwar für manch trübe Tage sorgen, doch die Obsternte beschert den Verbrauchern dafür auch Leckerbissen in unterschiedlichsten Formen und Farben. Das machte heute der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering zur Eröffnung der Apfelprobiertage in Misselberg deutlich. 25 Apfelsorten gibt es dort am Wochenende zu probieren und viel über deren Produktion und den Naturschutz zu erfahren. Dabei unterstrich Hering auch die Bedeutung, die der Obstanbau für die segensreiche Arbeit mit den Menschen mit einer Behinderung hat.

thumb_1apfelprobierenerwuenschtkl50 Tonnen Äpfel, acht Tonnen Birnen, 1,5 Tonnen Zwetschgen sowie eine halbe Tonne Süßkirschen und Mirabellen. Das ist die stolze Erntemenge, die auf dem Hofgut Mauch der Heime Scheuern in Misselberg jedes Jahr auf fünf Hektar Obstanlagen erzeugt wird. Die Zahlen nannte der Vorsitzende der Stiftung der Heilerziehungs- und Pflegeheime Heime Scheuern, Erich Czeschlik, als er heute  den rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Hendrik Hering zur Eröffnung der Apfelprobiertage begrüßte.

thumb_1apfelklDie meisten der in Misselberg wachsenden Äpfel gelangen als Tafelobst über eigene Verkaufsstellen und in Kooperation mit anderen Direktvermarktern, Eine-Welt-Läden und der Arbeiterwohlfahrt an die Verbraucher, sagte Betriebsleiter Willi Bausch-Weis. „Wir arbeiten streng nach Bodenanalysen und Schadschwellen“, wies er den Minister auf die Landes-Richtlinien des kontrolliert-integrierten Obstanbaus hin, nach denen auch der Hof Mauch mit zwei Mitarbeitern und acht Beschäftigten der Werkstätten für Behinderte arbeitet. Für die Menschen mit einer Behinderung sei der Obstanbau darüber hinaus ein wichtiger Beitrag, Selbstvertrauen und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. "Zahlreiche Auszeichnungen für die Qualität unserer Produkte machen unsere Beschäftigten zu recht sehr stolz", so Bausch-Weis.

thumb_1apfelfrischeingeschenktklAuch 20000 Liter Saft werden aus den Äpfeln hergestellt. Einige Liter davon kelterte der Minister mit Unterstützung von Schülern der Erich Kästner-Schule in Singhofen nach einem Rundgang selbst für die Besucher und schenkte dabei auch den anwesenden Landes-, Kreis- und Kommunalpolitikern von dem Vitaminsaft ein. Einen besseren Abschluss für die dritte „Grüne Woche Rheinland-Pfalz“ könne man sich kaum vorstellen, sagte Hering. „Mit der Woche möchten wir deutlich machen, welch hohen Wert die Landwirtschaft für unser Land hat.“ Die Produktion erstklassiger Lebensmittel, der Anbau nachwachsender Rohstoffe und der Erhalt einer faszinierenden Kulturlandschaft zählten dazu.

Gute klimatische Verhältnisse sorgten für einen bekömmlichen Ausgleich zwischen Säure und Zucker. „Und hier reifen Sorten, die es nur beim Direktvermarkter gibt“, so Hering. Wer wissen will, wie etwa Berlepsch schmeckt, könne sie bei den Apfelprobiertagen testen. Knapp 25 Apfelsorten werden rund um Misselberg auf den Streuobstweisen des Hofguts angebaut und können dort heute und morgen zwischen 11 und 18 Uhr probiert werden.

Daneben erfahren die Besucher bei einer die Probiertage begleitenden Ausstellung Wissenswertes über Naturschutz. Zu sehen ist eines von der Lehrwerkstatt gebautes Insektenhotel, eine Infostelle zum Naturpark Nassau sowie ein Stand mit Produkten der Imkerei Nengel aus Dahlheim, die aus den Bienenerzeugnissen neben Honig unter anderem auch Salben herstellt. Außerdem werden die Besucher über die Verarbeitungsweise des Obstes zu Saft, Wein und Konfitüre informiert.

Die Apfelprobiertage sind eine Initiative verschiedener Obstbaubetriebe im Raum Koblenz, an dem sich dieses Jahr fünf Betriebe beteiligen. Hof Mauch ist seit 2000 dabei. Bernd-Christoph Matern