Mit Spektakel in Bad Ems ins Reformationsjahr gestartet Drucken E-Mail

thumb_1a-rfbe16vo_becrima-BAD EMS/RHEIN-LAHN. (3. November 2016) Mit einem musikalischen Spektakel wie zu Martin Luthers Zeiten wurde am Montagabend in Bad Ems ins Reformationsjahr gestartet. In mittelalterlichem Gewand gab es Szenen zu erleben, die Martin Luthers Liebe zu Liedern in den Mittelpunkt rückten. Damit begann ein Programm, das mit dem 500. Jahrestag der Veröffentlichung von Martin Luthers Thesen am 31. Oktober 2017 seinen Höhepunkt erleben wird.

Mit „Liebeserklärung an Martin Luthers Lieder“ war der ebenso Sinn stiftende wie unterhaltsame Abend überschrieben, an dem Akteure aus mehreren Kirchengemeinden des evangelischen Dekanats Nassauer Land mitwirkten. „Wer die Musik verachtet, wie das alle Schwärmer tun, mit dem bin ich nicht zufrieden“, sagte Martin Luther alias Patrick Becker im Altarraum der mit Gästen bestens gefüllten evangelischen Martinskirche.

thumb_1a-rfbe16magd_becrima-Zuvor hatte die Magd (Christiane Martens) daran erinnert, wie der Reformator einst auf eingängige Volksliedmelodien seiner Zeit Psalmen und geistliche Texte dichtete, um sie dann auch in der Kirche singen zu können. 37 Lieder sind so zusammengekommen, die „sachte und fein beim fröhlichen Singen noch das Evangelium ins Herz“ gelegt hätten . Denen sei abzuspüren, dass Luther seinen Herrgott, das biblische Wort und die Menschen lieb hatte. „Singt kräftig und herzlich, dann ist es recht gesungen“, forderte die Magd.

Das taten die Gottesdienstbesucher auch, nicht nur bei der „Marseillaise der Reformation“, wie die Magd „Ein feste Burg ist unser Gott“ bezeichnete. Bläserinnen und Bläser aus Posaunenchören aus Bad Ems, Dausenau, Frücht und Lahnstein unter Leitung von Dekanatskantor Ingo Thrun sowie Sigrun Köpper an der Orgel begleiteten dabei.

In dem von Dekanin Renate Weigel verfassten Stück spielte nicht nur die Dichtkunst Luthers eine große Rolle. Freude, Streitlust, Schuld, Angst und Tod, Befreiung und die froh machende Weihnachtsbotschaft waren Gefühle, die dank Texten und Melodien im Kirchenschiff zur Entfaltung kamen, ein Streifzug auch durchs gesamte Kirchenjahr und was Menschen auch heute noch traurig oder glücklich macht. „Luther war nicht nur ein Poet, sondern auch ein großer Seelsorger“, so Weigel. Von Todesangst bis zum befreienden Kinderlachen spannten die Akteure einen stimmungsvollen Bogen mit ihrem Spiel. Zu denen gehörten auch Ulrike Balle, Maxie, Undine und Julia Wolf sowie Lukas Nörtershäuser, die sich im Altarraum mittelalterlich gewandet um einen Holztisch wie in Luthers Zimmer gruppiert hatten.

thumb_1a-rfbe16bardelied_becrima-Nach so viel Nahrung für Geist und Seele erwartete die kleinen und großen Besucher anschließend Leckeres für den Magen, das von einem fleißigen Helfer-Team zubereitet worden war. Bei Schmalzbrot und anderen Aufstrichen durfte kräftig zugegriffen werden, auch vom Lutherbier, das vor dem Gemeindehaus zwischen lodernden Feuerständern kredenzt wurde. Für Bewegung in Gemüt und Beinen sorgte dort außerdem Barde Bertold Lied, der dort mittelalterliche Weisen anstimmte. Bernd-Christoph Matern

Informationen zum Programm des Reformationsjahres im Dekanat Nassauer Land finden Sie auf dieser Website links unter dem Menüpunkt 500 Jahre Reformation.