Musik jüdischer Künstler aus den 1920-er Jahren in Dachsenhausen Drucken E-Mail

thumb_1a-fotothiesDACHSENHAUSEN/RHEIN-LAHN. (23. Oktober 2017) Musik jüdischer Künstler gibt es am Sonntag, 29. Oktober um 17 Uhr in der evangelischen Kirche von Dachsenhausen zu hören. Unter dem Motto „Liebling, mein Herz lässt Dich grüßen“, trägt der Limburger Musiker Søren Thies Lieder und Chansons aus dem Berlin der 1920-er und 1930-er Jahre von Künstlern vor, die nach der Machtergreifung Hitlers verfolgt wurden.

Im Frühjahr 1933 wurde eine ganze Generation jüdischer deutscher Musiker, Schauspieler, Kabarettisten, Filmemacher, Schriftsteller und Komponisten über Nacht arbeitslos. Viele, die vorher zu den bedeutendsten und beliebtesten Künstlern ihres Faches gehörten, verloren zuerst ihren guten Ruf, dann ihre Heimat, ihr Publikum und schließlich oftmals ihr Leben.

Søren Thies möchte an die bekannten und auch an die weniger bekannten jüdischen Künstler der Weimarer Zeit erinnern, deren Namen heute zu Unrecht oft völlig vergessen sind. Lieder der Comedian Harmonists treffen auf Tonfilmschlager von Friedrich Hollaender oder Werner Richard Heymann. Kabarett-Songs von Curt Bry und Willy Rosen erklingen neben Texten von Mascha Kaléko oder Theodor Kramer - ein Chanson-Programm, das die unvergleichlich bunte Musikwelt der späten 20er und frühen 30er Jahre wieder lebendig werden lässt.

Søren Thies wurde 1969 in Hamburg geboren. Er studierte Musikwissenschaft, Völkerkunde und Geographie und machte Mitte der 90er Jahre die Musik zum Hauptberuf. Seitdem hat er sich vor allem als Interpret jiddischer und französischer Musik einen Namen gemacht. Außerdem vertonte er verschiedene deutsch-jüdische Dichter und schrieb zahlreiche Stücke für das Akkordeon, auf dem er sich in seinen Konzerten virtuos begleitet. Mehr Infos: www.soeren-thies.de

Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Spende für den Künstler gebeten.