Nast?tten verabschiedet Ellen und Martin Breidert in Ruhestand Drucken E-Mail

thumb_1a-ba-ellenb-rink-schuch-mbthumb_1a-baallevonlinksNASTÄTTEN. (31. August 2011) Mit einem Festgottesdienst und einem Empfang im Bürgerhaus hat die evangelische Kirchengemeinde Nastätten ihre Gemeindepfarrer Ellen und Dr. Martin Breidert in den Ruhestand verabschiedet. Sieben Jahre betreute das Ehepaar die Gemeinde, zu der auch die Ortschaften Buch und Oelsberg gehören. Hunderte von Gästen nahmen an der Verabschiedung teil.

thumb_1a-bahartmannbegruesstDer Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Torsten Hartmann, freute sich, soviele Menschen zum Festgottesdienst begrüßen zu können. "So hätte ich mir das öfter gewünscht", sagte Martin Breidert beim Anblick der vollen Kirche; der Gottesdienst wurde auch ins Gemeindehaus übertragen. Seinen herzlichen Dank sprach er für das gute Miteinander im Kirchenvorstand aus, der sich mutig auch auf Neues eingelassen habe. „Die Kirchengemeinde ist ein Phänomen, wann immer helfende Hände gebraucht wurden, waren sie da.“ Die Zuhörer ermutigte er, nicht wie Lot in der Bibel zurück, sondern nach vorn zu blicken, Christen seien Menschen der Hoffnung. Mit dem Blick aufs Kreuz müsse sich der Glaube in einem thumb_1a-baallevon_rechtstrotzigen thumb_1a-bapochor"dennoch" gegenüber allen Enttäuschungen und Niederlagen behaupten.

Breidert wusste von der Kanzel herab auch noch einmal auszuteilen: „Der Beruf des Pfarrers ist nichts für Feiglinge“, erinnerte der Theologe an einen Satz, der ihm selbst einmal mitgegeben wurde, und sagte: „Je älter ich werde, desto größer schreibe ich Gemeinde und desto kleiner Kirche“, übte der scheidende Pfarrer Kritik an der Institution Kirche, die ihm immer fremder geworden sei.

„Sie waren manchmal sperrig und kantig, haben Widerspruch herausgefordert“, erklärte Propst Dr. Sigurd Rink in seiner Verabschiedung. Konflikte seien angesichts thumb_1a-bagtd-choralledes Evangeliums, das es zu verkünden gilt, aber kein Makel, und es sei gerade eine Stärke der evangelischen Kirche, mit Kritik offen umzugehen. Rink erwiderte, dass Kirche auch im Sinne einer Solidargemeinschaft handele, die unter anderem dafür sorge, dass die Verkündigung in den Gemeinden nicht von deren finanziellen Möglichkeiten abhängig sei, sondern dass reichere Gemeinden an der Versorgung in strukturschwachen Regionen beteiligt sind.

thumb_1a-bapropstdanktDem Ehepaar dankte der Vertreter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) für dessen großes Engagement in Gottesdienst, Unterricht und Seelsorge, aber auch für thumb_1a-bachorraumderen wachen Blick für die gesellschaftliche Verantwortung der Kirche was Ökumene, den Einsatz für die Schöpfung, Gerechtigkeit und Frieden anbelangt. Nastätten bescheinigte er mit Blick auf Einrichtungen wie die Tafel oder die Kleiderkammer eine „diakonische Gemeinde der Tat“ zu sein.

Das kam auch in der Abschiedspredigt Ellen Breiderts zum Ausdruck. „Gott will Gerechtigkeit, dass Menschen denen helfen, die sich nicht selbst helfen können“, sagte sie und rief zum diakonischen Handeln und zum thumb_1a-basegenalleverantwortungsvollen Umgang mit der Technik auf, um Katastrophen wie in Fukushima zu verhindern und neue, auch schwierige Wege etwa bei der Energieversorgung zu gehen.

Propst Rink, der katholische Diakon Peter Fischer, Kirchenvorstandsvorsitzender Torsten Hartmann, der ehemalige Dekan Hans-Otto Rether thumb_1a-bagebet(Diez), Superintendent Rüdiger Schuch (Hamm/Westfalen) und Pfarrerin Gabriela Köster (Düsseldorf) segneten das Pfarrerehepaar für ihren weiteren Lebensweg im Ruhestand, den sie in Bad Honnef antreten. Eine Entpflichtungsurkunde der EKHN konnte der Propst nur Ellen Breidert überreichen, weil Martin Breidert der thumb_1a-bakidschor2Rheinischen Landeskirche angehört, in der er unter anderem von 1995 bis 2004 als Dozent an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal lehrte.

Mitglieder des Kirchenvorstands sowie der evangelische Posaunenchor Nastätten, der Kinderchor „Kichona“, der Gottesdienstchor und Dekanatskantor Markus Ziegler an der Orgel sorgten für eine würdige wie beeindruckende liturgische Gestaltung.

thumb_1a-baempfang1Ein „Großaufgebot“ an guten Worten und Wünschen aus Kirchengemeinde, katholischer und evangelischer Kirche sowie Vertretern der Politik erwartete das aus Nastätten scheidende thumb_1a-baempfangbesucher1Theologen-Paar anschließend im vollen Bürgerhaus. Für musikalische Kurzweil sorgten dort unter anderem die Kinder der musikalischen Früherziehung aus der evangelischen Kindertagesstätte „Pusteblume“ sowie die „Blueland Gospel Voices“. Über die Nachfolge im Gemeindepfarramt ist noch nicht entschieden. Bernd-Christoph Matern