Netzwerk Rhein-Lahn bietet Hilfen bei Demenz nun im Internet an Drucken E-Mail

thumb_1aa-demenzinternet191217_becrima-RHEIN-LAHN. (5. Januar 2018) „Ich hätte mir gewünscht, dass es dieses Angebot schon gegeben hätte, als bei meinem verstorbenen Mann die Krankheit begonnen hat; das ist phänomenal und hätte mir noch mehr weitergeholfen“, sagte Margarethe Linkenbach sehr bewegt, als sie jetzt Landrat Frank Puchtler mit Vertretern des Demenz-Netzwerks Rhein-Lahn den neuen Internet-Auftritt der Kooperationspartner vorstellte. Mit dabei war Bernd Kreh von der Diakonie Hessen, deren Stiftungsfonds DiaDem die kreisweite Öffentlichkeitsarbeit mit knapp 10.000 Euro bezuschusst.

"Mit dem Internet-Auftritt soll die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Demenz verbessert und erweitert werden“, sagte Stefan Hauser vom Pflegestützpunkt Bad Ems-Nassau, als er die Website mit seinen informativen Menüpunkten im Kreishaus vorstellte. „Ziel ist es, wichtige und hilfreiche Informationen sowie die Angebote in der Region und darüber hinaus für die Bürger leicht auffindbar und zugänglich zu machen“, so Hauser. „Wir freuen uns sehr über die Förderung“, dankte Pfarrer Adi Tremper im Namen der vier regionalen Demenz-Netzwerke und Pflegestützpunkte für die Verbandsgemeinden im Rhein-Lahn-Kreis und die Stadt Lahnstein für den DiaDem-Zuschuss.

Insgesamt gehören dem Netzwerk mehr als 60 private, kirchliche und kommunale Institutionen und Einrichtungen an. Neben dem Internetauftritt präsentierten die Netzwerk-Vertreter auch neues Informations- und Werbematerial in gedruckter Form. Auch wenn der Internetauftritt jetzt kreisweit geschehe, habe sich die in vier Regionen aufgeteilte Netzwerkarbeit bewährt, sagten Gabriele Schönweitz und Peggy Reyhe von den Beratungsstellen in Diez und Lahnstein/Braubach. Ohne die jetzige Anschubfinanzierung sei die Website nicht umzusetzen gewesen.

„Gut, wenn alle für die Betroffenen in unserer Region zusammenarbeiten auch über Konfessionen hinweg“, kommentierte Landrat Frank Puchtler den Auftritt im Internet und erinnerte an die seit mehr als zehn Jahren erfolgreiche Arbeit der vier Netzwerke. „Der Rhein-Lahn-Kreis setzt seit Jahren auf ein starkes Netzwerk, um Menschen mit Demenz das Recht auf Selbstbestimmung und Teilhabe zu erhalten und zu unterstützen“, so Puchtler. „Und es stärkt das Miteinander für Betroffene, Angehörige und diejenigen, die beruflich damit umgehen.“

Argumente, die auch die Stiftung der Diakonie Hessen bewogen hätten, den Aufbau der Website finanziell zu fördern, so Bernd Kreh. „Das Projekt passt sehr gut zu unseren Förderkriterien.“ Gerade die ländliche Region wolle die Stiftung stärker in den Blick nehmen. So fließe auch aus den Kollekten des Ewigkeitssonntages wieder Geld in die Gemeinden zurück. Mit rund 800.000 Euro konnten 89 Projekte gefördert werden.

Entscheidend sei, wie die Hilfe vor Ort zu den Betroffenen kommt, erklärte Dr. Arian Mobascher, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Lahnstein. „Das Netzwerk Rhein-Lahn schafft die erforderlichen Strukturen für eine konkrete und multiprofessionelle Unterstützung“, so der Mediziner. Dass Fachleute zu ihr nach Hause kamen, wenn sie ihren Mann nicht alleine lassen konnte, war auch für Margarethe Linkenbach sehr hilfreich und wichtig. Und sie hat noch eine andere Hoffnung: „Ich würde mir wünschen, dass die Erkrankung nicht zum Geheimnis gemacht wird, sondern dass Angehörige offener damit umgehen und sich über die vorhandenen Hilfen informieren und sie nutzen“, so Linkenbach. Davon würden Patienten wie Angehörige profitieren. Bernd-Christoph Matern

Hier geht es zur Website des Demenz-Netzwerks Rhein-Lahn!  

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Freuten sich über den gemeinsamen mit vielen Informationen helfenden Internetauftritt der vier Demenz-Netzwerke im Rhein-Lahn-Kreis (von rechts): Frank Puchtler, Gabriele Schönweitz, Margarethe Linkenbach, Stefan Hauser, Adi Tremper, Dr. Arian Mobascher, Bernd Kreh und Peggy Reyhe. Foto: Matern