Ökumene im Nassauer Land bittet um Frieden auch auf Facebook Drucken E-Mail

thumb_1a-nje190117krippe_becrima-KLOSTER ARNSTEIN/RHEIN-LAHN. (2. Februar 2017) Von der Bitte um friedliche Begegnungen in nah und fern, auch in den digitalen sozialen Netzwerken, war der diesjährige Neujahrsempfang der Ökumene im Nassauer Land geprägt. Die evangelischen und katholischen Christen der Kirchengemeinden in der Verbandsgemeinde Nassau hatten dazu ins Kloster Arnstein zur Andacht und zum gemeinsamen Essen eingeladen.

thumb_1a-nje190117kirche_becrima-Schon in der Klosterkirche warben der evangelische Pfarrer Markus Fehlhaber und der katholische Pastoralreferent Michael Staude angesichts von Terror und politischer Radikalisierung sich der christlichen Grundlagen zu besinnen. Fehlhaber erinnerte dazu an Worte des sozialkritischen Propheten Amos, der aufforderte: „Suchet das Gute, nicht das Böse“. Wie ein Zeitgenosse komme ihm Amos vor, der die Ungerechtigkeit des Staates gegenüber Armen anprangerte, erklärte Fehlhaber. „Er spricht zu denen, denen es gut, zu gut und noch gut geht und zu denen, die nicht wissen was sie tun.“ Amos' These, dass es Friede nur mit Gerechtigkeit gibt, sei aktueller denn je.

Wie sich in der vernetzten Welt vermeiden lässt, durch Unwahrheiten, so genannte Fake-News, Unfrieden zu stiften, dazu zitierte Michael Staude den Philosophen Sokrates. Schon der habe gemahnt, Neuigkeiten und Nachrichten durch drei Siebe zu überprüfen, bevor sie weitergegeben werden: Ob sie wahr sind, ob sie gut (gütig) sind und ob es überhaupt notwendig ist, sie anderen zu erzählen. Außerdem solle man das Glück der Menschen im Blick haben, so Staude. „Das bringt in unser Leben den Frieden.“

thumb_1a-nje190117pilgersaal_becrima-Anschließend hieß Nassaus Pfarrer Stefan Fischbach mit dem Küchenteam der evangelischen Kirchengemeinde die Gäste des Empfangs im Pilgersaal zu leckerer Suppe und guten Gesprächen willkommen. Auf der Wunschliste evangelischer und katholischer Christen in der Region stehen im Jahr 2017 viele gute, bereichernde und friedliche Begegnungen ganz oben.

Markus Fehlhaber, der auch Pfarrer in der Stiftung Scheuern ist: „Ich würde mich über viele Begegnungen im neuen Dekanat Nassauer Land und ein Zusammenwachsen der Menschen freuen; quasi eine Inklusion, die über die Stiftung Scheuern weit hinausgeht.“ Michael Staude liegt 2017 die ökumenische Arbeit mit Flüchtlingen weiterhin sehr am Herzen, „damit aus der Willkommenskultur eine gelingende Integration werden kann und der Friede in unserer Region erhalten bleibt.“ Bernd-Christoph Matern

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Nach der Andacht in der Klosterkirche, die derzeit restauriert wird, tauschten sich die Gäste des ökumenischen Neujahrsempfangs im Pilgersaal bei leckerem Eintopf aus. Fotos: Matern