Organisten lernten in Kördorf würzende Registrierung kennen Drucken E-Mail

thumb_1a-orgel-fobi-fotoharaldfoersterKÖRDORF/RHEIN-LAHN. (26. März 2018) Den Geheimnissen der Registrierkunst gingen jetzt nebenamtliche Organistinnen und Organisten der evangelischen Kirchengemeinden im Dekanat Nassauer Land auf den Grund. „Salz in der Suppe oder welche Gewürzmischung nehme ich heute?“ hatte Dekanatskantor Martin Samrock den aufschlussreichen Nachmittag überschrieben. Er stellte den Teilnehmenden in der evangelischen Kirche von Kördorf die passenden „Gewürzmischungen“ fürs Orgelspiel und unterschiedliche Literatur vor.

Zunächst führte der Orgelprofi in die Grundlagen des Orgelbaus und der Klangphysik ein. Grundwissen über Pfeifenbauweise, Mensurierung, Schwingungsverhältnisse und Obertöne wurden dabei unter anderem vermittelt. Dass dies in unmittelbarem Zusammenhang mit der Registrierung bei einem Vortrag steht, wurde den Teilnehmenden schnell klar anhand praktischer Hörbeispiele am Instrument.

„Es war sehr interessant, wie sich bei ungleichschwebender Temperierung Terzen und Quinten in verschiedenen Tonarten anhören, wie sich unterschiedlich mensurierte Register gegenseitig beeinflussen“, erzählt Organistin Sigrun Köpper aus Bad Ems. Sehr anschaulich erläuterte Samrock auch die „Standard-Registrierungen“, die oft als „Registrieranweisung“ in der Orgelliteratur angegeben sind.

Was den Teilnehmenden besonders gut gefiel: Sie konnten selbst an dafür vorbereiteten Stücken die vielen Registrier-Möglichkeiten an der Kördorfer Schöler-Orgel ausprobieren. Dabei wurde schnell deutlich: die „richtige“ Registrierung gibt es nicht. Anhaltspunkte könnten allenfalls Epoche und Charakter eines Stückes sein, so Dekanatskantor Samrock. Der Nachmittag hatte deutlich gemacht, dass jede Orgel ihre Eigenheiten hat. Sigrun Köpper: „Die können wir dank der interessanten Einblicke und Tipps jetzt viel besser entdecken und nutzen“.

Zum Ende gab es noch wertvolle Ideen zum kreativen Begleiten des Gemeindegesanges mit auf den Heimweg. Die bereichernde Fortbildung verbanden die teilnehmenden Organistinnen und Organisten mit dem Wunsch auf eine Fortsetzung des Seminars und mit der Empfehlung an Kolleginnen und Kollegen, bei einer Wiederholung unbedingt dabei zu sein.

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Anhand selbst ausgewählter Literatur probierten Organistinnen und Organisten an der Kördorfer Schöler-Orgel die Tipps von Dekanatskantor Martin Samrock zum sinnvollen Registrieren gleich aus. Foto: Harald Förster