Pfarrer Urs Michalke wechselt vom Mittelrhein nach Oberitalien Drucken E-Mail

thumb_1a-am040813-moossteuer_becrima-thumb_1a-am040813kirche_becrima-KAUB/MITTELRHEIN. (8. August 2013) Vom romantischen Mittelrhein zum idyllischen Gardasee wechselt der Kauber Pfarrer Urs Michalke. Während die evangelisch-lutherische Gemeinde in Oberitalien mit Freude auf den neuen Seelsorger wartet, schwang im Abschiedsgottesdienst und bei einem Empfang, zu dem die evangelische Kirchengemeinde Kaub-Lorch eingeladen hatte, viel Wehmut mit.

thumb_1a-am040813-michalke_becrima-Michalke selbst sprach in seiner letzten Predigt in der evangelischen Trinitatiskirche die schwierige Situation in der Gemeinde an, vor allem nach dem plötzlichen Tod des Kirchenvorstandsvorsitzenden Reinhold Lang. Die verständliche Frage, wohin das „Schiff, das sich Gemeinde nennt“, jetzt steuert, habe aber schon Paulus gekannt. Wenn man das Gefühl habe, dass die Probleme über den Kopf wachsen, dann habe er als eine Art „erster kirchlicher Gemeindecoach“ dazu geraten, alle Sorgen auf den zu werfen, der für die Menschen sorge.

Er motivierte die Gottesdienstbesucher aus Kaub, Lorch, Lorchhausen und Sauerthal, die zur Gemeinde gehören, nicht nur während der Vakanz selbst Liebe auszuteilen und zu Tröstenden für ihre Mitmenschen zu werden. „Ich wünsche Euch die Erkenntnis, dass Ihr alle von Gott dazu befähigt seid“, so Michalke nach seiner siebenjährigen Amtszeit in Kaub, seiner ersten Pfarrstelle.

thumb_1a-am040813-steuer_becrima-Als neue Vorsitzende des Kirchenvorstands wünschte er Heidemarie Steuer Gottes Segen, die der Vorstand einstimmig in der jüngsten Sitzung gewählt hatte. Dekan Mathias Moos segnete den Amtsbruder für seinen weiteren Lebensweg und lobte Michalkes stets den Menschen zugewandte Art. Er dankte dem 40-Jährigen für seinen Dienst am Mittelrhein sowie dessen Engagement auf Dekanatsebene, sei es bei Fortbildungen oder der Organisation von Fahrten zu Kirchentagen. „Sie haben stets der Stadt Bestes gesucht!“

Auch die gute ökumenische Zusammenarbeit in den Rheingemeinden kam an diesem Nachmittag immer wieder zur Sprache. So gestaltete nicht nur der katholische Kirchenchor thumb_1a-am040813-chor_becrima-St. Martin aus Lorch unter Leitung von Johannes Muth den Abschiedsgottesdienst mit. Beim Empfang im Kauber Bürgerhaus dankten Pater Hugon für den Pastoralen Raum Loreley sowie Anette Spitzbart vom Lorcher Pfarrgemeinderat und Pastoralreferentin Kerstin Lembach vom pastoralen Raum Rüdesheim-Lorch Michalke für seine Art, das gute Miteinander, Ideen und Umsetzungen. „Das hat ohne große Worte funktioniert“, so Spitzbart.

thumb_1a-am040813-bahles_becrima-Ebenso betonte Stadtbeigeordneter Peter-Josef Bahles (Kaub) die gelebte Ökumene des scheidenden Pfarrers. Er bedauerte, dass die von Michalke initiierte Idee, durch eine Tür oder ein Fenster in der thumb_1a-am040813-saal_becrima-Simultankirche ein sichtbares Zeichen für die Verbundenheit zu schaffen, jetzt ohne ihn vorangebracht werden müsse. „Es wäre sehr schön, wenn es trotzdem gelingt.“ Michalke versprach, unbedingt dabei sein zu wollen, wenn die Ökumene, die in den Herzen schon lange gelebt werde, auch baulich zum Ausdruck käme: „Das wäre ein Traum von mir!“

Sowohl konfessionell als auch kommunal und länderübergreifend habe es Michalke geschafft, erfolgreich zusammenzuarbeiten, erinnerte der Lorcher Bürgermeister Jürgen Helbing. Ein „Survival-Pack“ gab's von Gerd Fastenrath vom Haus Elsenburg und einen Kunststich der Pfalz von Klaus Gröhn vom Heimat- und Kulturverein.

Blühende Zeit für Gemeinde 

thumb_1a-am040813-redestvonvorn_becrima-thumb_1a-am040813-helbing_becrima-Als „blühende Zeit für die Gemeinde“ beschrieb Kirchenvorstandsvorsitzende Heidemarie Steuer die Amtszeit Michalkes. Sie würdigte dessen lebendigen und bereichernden Einsatz für die Ökumene, sein Organisationstalent, seine Kontaktfreude und „zupackende und mitreißende Art, Menschen begeistern zu können“. Unter anderem nannte sie den MoGo Rheingau und andere Gottesdienstformen, die Seniorentreffen und den erneuerten Gemeindebrief.

thumb_1a-am040813-gembrief2_becrima-Dessen Redaktionsteam Frauke Buschfort, Martina Perscheid, Michaela Zell und Fritz Guthmann gaben dem Theologen eine Sonderausgabe mit auf den Weg nach Italien. Michalke dankte für alle Unterstützung während seiner Amtszeit, insbesondere dem Kirchenvorstand und Pfarramtssekretärin Martina Perscheid sowie seinen Eltern, auch für Geselligkeit und Lebensfreude, die er im Weinanbau-Gebiet Mittelrhein teilen durfte. „Das ist ein echter Schatz!“ Bernd-Christoph Matern

Zum Foto (links oben):
Auch wenn die Kirchengemeinde Kaub-Lorch schwere und traurige Wochen hinter sich und pfarramtlich eine ungewisse Zeiten vor sich hat, so blickten Heidemarie Steuer, Urs Michalke und Dekan Mathias Moos (links) doch zuversichtlich in die Zukunft. Fotos: Bernd-Christoph Matern