Rheinhessischer Propst will Dekanat Nassauer Land kennen lernen Drucken E-Mail

thumb_1a-schuetzwahlgr241116_becrima-FRANKFURT/RHEIN-LAHN. (25. November 2016) Dr. Klaus Volker Schütz bleibt evangelischer Propst für Rheinhessen. Das hat die in Frankfurt am Main tagende Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gestern Nachmittag mit großer Mehrheit beschlossen. In seiner vierten Amtszeit, die am 1. April 2018 beginnt, wird ab Ende nächsten Jahre auch das Dekanat Nassauer Land zu Schütz' Verantwortungsbereich zählen.

Der 60 Jahre alte Theologe erhielt 103 von 126 abgegebenen gültigen Stimmen. Neun Synodale votierten mit Nein, 14 enthielten sich der Stimme. Schütz hat das Leitungsamt mit Dienstsitz in Mainz seit dem Jahr 2000 inne. Er wurde nun für eine vierte Amtszeit wiedergewählt, die am 1. April 2018 beginnt und sechs Jahre dauert. In der Region Rheinhessen, die sich von Mainz, Bingen und Ingelheim über Alzey bis Worms erstreckt, ist Schütz bislang für knapp 200.000 Evangelische in 140 Kirchengemeinden zuständig.

Durch die Neuordnung der Propsteibereiche der EKHN kommen bis Ende kommenden Jahres 56.000 Kirchenmitglieder in den Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanates Nassauer Land im rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis, Orten des Westerwaldkreises und Lorch am Rhein hinzu. Das gehört bis dahin noch zur Propstei Süd-Nassau, die von Oliver Albrecht in Wiesbaden geleitet wird.

Schütz versprach, dass er sich dann sicher nicht mehr nur in Rheinhessen aufhalte. „Erst einmal müssen wir uns kennen lernen“, sagte Schütz, als er nach seiner Vorstellungsrede vom Rhein-Lahn-Synodalen Frank Puchtler nach programmatischen Schwerpunkten für die Arbeit mit dem neuen thumb_1a-schuetzw241116puchtler_becrima-Dekanat gefragt worden war. Er liebe die prozessorientierte Arbeit und wolle zunächst hinschauen und gemeinsam leben. Schütz: „Ich freue mich darauf, und ich glaube, wir bekommen das gut hin.“ Propsteisitz ist die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz.

In einem Antrag zum Haushalt hatte Puchtler zuvor ein Konzept für die Umsetzung der Propstei-Reform angemahnt. „Wie wird die Neuordnung gestaltet? Welche finanziellen Mittel werden bereitgestellt? Wie ist die Vertretung der Regionen in den neu formierten Propsteien vorgesehen?“, formulierte Puchtler. „Das sind Fragen, für die es ein konkretes Handlungskonzept braucht“, so der Synodale, der auch Landrat des Rhein-Lahn-Kreises ist.

Klaus Volker Schütz, dessen Funktion mit der eines „Regionalbischofs“ vergleichbar ist, verantwortet vor Ort die Visitation der Gemeinden, die Ordination und geistliche Begleitung der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie die evangelische Orientierung in Kirche und Gesellschaft. Außerdem ist er Dienstvorgesetzter der Dekaninnen und Dekane seiner Propstei. Als Propst ist Schütz auch Mitglied der 18-köpfigen Kirchenleitung der EKHN.

Die Synode hat außerdem einen Appell an die politisch Verantwortlichen in Deutschland und Europa gerichtet, sich stärker für den Frieden in Syrien einzusetzen. In einem ergreifenden Gastbeitrag hatte sich am Donnerstag die griechische Flüchtlingsaktivistin Efi Latsoudi für mehr Solidarität in der EU ausgesprochen. Außerdem erinnerten die 140 Delegierten bei ihrem viertägigen Zusammentreffen in Frankfurt am Main an die Neubestimmung des Verhältnisses zum Judentum vor 25 Jahren. Schließlich wurde auch der kirchliche Haushalt für das kommende Jahr mit einem Volumen von 595 Millionen Euro verabschiedet. (vr/bcm)

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Erste Gratulanten des wiedergewählten Propstes Klaus Volker Schütz (2. von links) waren Präses Ulrich Oelschläge, die stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf und Kirchenpräsident Volker Jung (von links). Fotos: Matern