DIEZ. (8. Dezember 2016) Für viel Bewegung sorgten die bisherigen Stationen des lebendigen Adventskalenders der evangelischen und der katholischen Kirche in Diez. Und das in mehrfacher Hinsicht: zum Einen führt der Kalender Menschen zu interessanten Einrichtungen, zum Anderen bewegt er mit besinnlichen Momenten.

Ganz wörtlich ging es im Jugendzentrum um Bewegung. So wurden einigen Gästen leichte „Moves“ beigebracht, moderne Tanzbewegungen im Hip-Hop-Stil. Ums Glück, das auf dem Rücken der Pferde liegt, ging es in der Reithalle, wo der Herrnhuter Stern als Erkennungszeichen der Aktion ebenfalls leuchtete. Wie Brillengläser den richtigen Schliff erhalten, erfuhren die Besucher hinter der Tür von Optik Caspers in der Rosenstraße. Einen herzlichen Empfang bereitete die Lebenshilfe den Kalenderbesuchern am Wochenende und berichtete von ihrer Arbeit.

Dass die Bewegung auf der Lahn erhalten bleibt, ist Aufgabe der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV). Bernd Lambertus, Leiter der Außenbezirke Diez und kommissarisch Wetzlar beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Koblenz, erzählte, was es auch im Winterhalbjahr für seine Mitarbeiter zu tun gibt, wie etwa die Wartung der Schleusenkammern. Auch Hochwasser halte das Team, oftmals ausgerechnet an den Feiertagen, auf Trab. Mit jeder Menge Fragen wurde der Leiter vor allem von den Kindern gelöchert.

Lambertus gab den Kalenderbesuchern die Warnung mit, niemals eine Eisschicht auf der Lahn zu betreten. „Wer da einbricht, hat durch die Strömung darunter keine Chance mehr, gerettet zu werden.“ Die Brass-Kids unter Leitung von Peter Schreiber bereicherten dort mit vorweihnachtlicher Musik die adventliche Begegnung in der wunderschön geschmückten Halle des Amtes in der Oraniensteiner Straße.

Einen musikalischen Empfang bereiteten Mitarbeiter und junge Menschen am lebendigen Adventskalender hinter der Tür des Projekts „JUWEL“. Dabei handelt es sich um die Abkürzung Jugendliche und junge Alleinerziehende auf dem Weg zur Integration in den Landkreisen Rhein-Lahn und Westerwald. Standortleiter Holger Tomaschewski berichtete von der ganzheitlichen Förderung, die Teilnehmerinnen und Teilnehmern – darunter befinden sich zurzeit auch viele Flüchtlinge – den Weg in eine Ausbildung oder eine Arbeit ermöglichen soll.

Dazu zählt nicht nur die praktische Vorbereitung auf Bewerbungen, der Umgang mit EDV-Programmen, das Ausprobieren handwerklicher Fähigkeiten in einer Werkstatt und in einer Küche – auch Kreativität und Gemeinschaftssinn werden trainiert. Die beiden angestimmten Chart-Hits lieferten dafür einen hörbaren Beweis. Allein in diesem Jahr konnten mehr als 120 junge Menschen erfolgreich in Ausbildung und Arbeit vermittelt werden. Mehr Informationen zum Projekt Juwel finden Sie hier .

Begegnungen unter den „80 Millionen“ zu schaffen, zu integrieren statt zu spalten, sei auch Sinn der Adventszeit, erklärte Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Nassauer Land, den Kalender-Gästen. Dazu zähle auch die Erkenntnis, dass jeder Mensch vor Gott einen Juwel darstelle.

Unter dem Motto „Wünsche werden wahr!“ werden am Kalender außerdem Geschenkgutscheine angeboten; sie können im Spielwarengeschäft „Peter Haber“ in der Rosenstraße bezahlt werden und kommen dann kurz vor Weihnachten den Kindern der Familien zugute, die von der Tafel des Diakonischen Werkes versorgt werden. „Wer sich schon das Essen für die Familie nicht leisten kann, wie sollen da noch Geschenke bezahlt werden“, erklärten die Organisatoren des lebendigen Adventskalenders den Hintergrund der Aktion. Bernd-Christoph Matern

Die letzten Stationen des diesjährigen lebendigen Adventskalender in Diez:

Do., 8. Dezember, Rathaus (Wilhelmstraße 6)
Fr., 9. Dezember, AWO Residenz „Oranienstein“
(Christiansweg 3-5)
Sa., 10. Dezember, DAO Zentrum(Wilhelmstrasse 8)
So., 11. Dezember, 17:17 Uhr Abschluss der Aktion in der Jakobuskirche beim Adventsmarkt

Zu den Fotos:
Die Brass-Kids sorgten für schöne Klänge in der toll geschmückten Halle des Diezer Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes. Ganzheitlich ist die Förderung von Menschen angelegt, die über das Projekt Juwel auf eine Ausbildung oder einen festen Arbeitsplatz vorbereitet werden. Fotos: Matern