Synode diskutiert neue Messzahlen für Pfarrstellen: Im Team arbeiten Drucken E-Mail

thumb_1a-ks040517tagung_becrima-thumb_1pfarrstelleragen_co-becrima-FRANKFURT/RHEIN-LAHN. (8. Mai 2017) Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Wochenende die Diskussion über die Anzahl und Verteilung von Pfarrstellen ab dem Jahr 2020 eröffnet. Vor allem eine bevorstehende Pensionierungswelle sowie ein prognostizierter Rückgang der Mitgliederzahlen infolge der Altersentwicklung der Bevölkerung machen Anpassungen im neuen Jahrzehnt notwendig, hieß es bei der Frühjahrstagung des Kirchenparlaments in Frankfurt.

Eine Entscheidung über die so genannte Pfarrstellenbemessung ist nach einer dreistündigen Debatte am Samstag nun für die Herbsttagung vorgesehen. Der vorliegende Entwurf sieht vor, dass die Zahl der Pfarrstellen zwischen 2020 und 2024 jährlich um 1,6 Prozent von über 1400 auf knapp 1300 Stellen sinken soll. Es ist dabei geplant, das derzeitige Verhältnis von Gemeindegliedern pro Seelsorgerin und Seelsorger bei kirchenweit durchschnittlich rund 1600 Gemeindegliedern zu erhalten. Dabei gibt es Schwankungen zwischen einzelnen Gemeinden etwa im städtischen und ländlichen Bereich.

Zusätzlich sollen rund 55 Fach- und Referentenstellen, die zurzeit mit Pfarrinnen und Pfarren besetzt sind, an andere Berufsgruppen übertragen werden. Freiwerdende Mittel aus dem Absinken der Personalstellen sind für die Unterstützung der Verwaltung von Gemeinden vorgesehen. Aktuell hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau 1522 Pfarrstellen, die wegen Teilzeitaufträgen auf 1726 Personen verteilt sind.

Ziel soll es nach Worten des hessen-nassauischen Personaldezernenten Jens Böhm sein, weiterhin eine „öffentliche Kirche zu bleiben, die ihren Ort zwischen Kirche und Marktplatz hat“. Deshalb seien im Pfarrdienst auch neue Organisationsformen nötig. So könne er beispielsweise auch verstärkt in Teams organisiert werden. Die Kirchengemeinden könnten zudem in „Kooperationsräumen“ neue Formen der Zusammenarbeit erproben. Böhm rechnet damit, dass sich die Personalsituation ab dem Jahr 2030 auch wieder verändern könnte. Die prognostizierten bis zu 100 Pensionierungen pro Jahr ab 2020 würden dann wieder zurückgehen, erklärte Böhm bei der Einbringung des Entwurfs in der ersten Lesung. (vr)

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Pfarrerinnen und Pfarrer sollen trotz Pensionierungswelle vor Ort präsent bleiben. Wie das ab 2020 erreicht werden kann, soll ein neues Pfarrstellenbemessungsgesetz klären, über das das Kirchenparlament im Herbst abstimmen will. Fotos: Matern