Thomas Appel ist an Weihnachten für Kranke auf Achse Drucken E-Mail

thumb_1appel1klRHEIN-LAHN/BAD EMS. (23. Dezember) Heilig Abend gehört in der Regel der Familie. Doch es gibt auch Menschen, die bis zur Bescherung noch harte Arbeit leisten müssen. Thomas Appel aus Nassau ist einer von ihnen. Der 24. Dezember ist schon seit Jahren für den Krankenpfleger der kirchlichen Sozialstation Bad Ems-Nassau ein Tag, der erst einmal von Arbeit geprägt ist. Insgesamt vier Pflegekräfte der Station sind an den Feiertagen im Einsatz.

Um 7 Uhr beginnt für Appel auch dieses Jahr an Heilig Abend und den beiden Weihnachtsfeiertagen der Dienst. Nach dem Frühdienst, der zwischen 13.30 und 14 Uhr enden kann, steht zunächst einmal etwas Ausruhen an. Schon ab 16.30 Uhr, während in den evangelischen Kirchen bereits die ersten Heilig-Abend-Gottesdienste gefeiert werden, sitzt Appel schon wieder in seinem lila Dienstwagen durch die Verbandsgemeinden Nassau und Bad Ems, um Kranke und Pflegebedürftige zu verarzten, Insulin-Spritzen zu verabreichen, Verbände zu wechseln, Kompressionsstrümpfe auszuziehen oder die Patienten zwischen Geisig und Arzbach fürs Bett fertig zu machen.

Ein gutes Dutzend Patienten wird auch an Heilig Abend und den Weihnachtsfeiertagen von dem Diakonie-Mitarbeiter angesteuert. „Sicher ist eigentlich immer nur der Dienstbeginn“, weiß der Krankenpfleger aus seiner 26-jährigen Erfahrung bei der Sozialstation Bad Ems-Nassau. Das gilt auch für Heilig thumb_1appel2klAbend. „Wenn das Rufbereitschaftshandy klingelt, kann es sein, dass man auch nach den offiziellen Fahrzeiten noch mal los muss, egal ob werktags oder feiertags, weil da vielleicht bei jemanden der Katheder verstopft ist oder das Bett noch mal sauber gemacht werden muss.“

Ansonsten prägt Routine auch diese Feiertage. Die Zahl der Kunden ist allenfalls noch etwas größer, weil die Krankenhäuser doch vielen Patienten ermöglichen, die Feiertage im trauten Kreis zu verbringen. Aber etwas Weihnachtsatmosphäre liegt dann doch über den feierlichen Diensttagen. „Hier und da spricht man doch ein paar Sätze mehr als sonst – manche Pflegebedürftige haben gerade an Heilig Abend niemanden, der sie besucht“, so Appel. Viele Angehörige würden sich erst an den Weihnachtsfeiertagen zum Besuch anmelden.

„Manchmal sind auch Kinder anwesend, wenn man zum Dienst kommt.“ Gott sei Dank, dass es Menschen gibt wie sie, die auch heute arbeiten“, hat da schon manche Angehörige gesagt. „Solch einen Dienst kann man nur machen, wenn Leib und Seele dabei sind, sonst geht das nicht“, sagt Appel. Erst zu Silvester und Neujahr hat der erfahrene Diakoniemitarbeiter dann wieder zwei tage ganz frei für sich und die eigene Familie. Bernd-Christoph Matern