Transport in den Tod: Exkursion nach Hadamar erinnert an Graue Busse Drucken E-Mail

thumb_1a-gsh0515grauebusse_becrima-thumb_1a-gsh0515-malmadm_co-becrima-NASSAU/RHEIN-LAHN. (20. Juli 2018) „Mensch, achte den Menschen“ – unter diesem Motto steht eine Gedenkfahrt am Samstag, 4. August, zu der Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im evangelischen Dekanat Nassauer Land, und die Stiftung Scheuern gemeinsam einladen. Sie erinnert an die Gräueltaten, die Menschen mit Behinderung zur Zeit des Nationalsozialismus auch im Rhein-Lahn-Kreis und im benachbarten Hadamar erleiden mussten.

Treffpunkt für die Gedenkfahrt ist um 8 Uhr das Mahnmal „Gegen das Vergessen“ auf dem Zentralgelände der Stiftung Scheuern (Am Burgberg 16) in Nassau. Die Teilnehmenden fahren von dort aus mit einem Bus nach Hadamar und werden dort zuerst das „Denkmal der Grauen Busse“ besuchen, eine Sonderausstellung der Stadt. Anschließend steht der Besuch der Gedenkstätte der früheren Tötungsanstalt Hadamar auf dem Programm.

In den Jahren 1940 und 1941 deportierten die Nationalsozialisten deutschlandweit mehr als 70.000 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen und ermordeten sie in Tötungsanstalten. Auch mehr als 1500 Bewohner der damaligen „Heilerziehungs- und Pflegeanstalt Scheuern“ erlitten dieses Schicksal. Sie wurden vor allem in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht und dort in der Gaskammer, später durch gezieltes Verhungernlassen oder Medikamentenvergiftung, umgebracht.

Die Rückkehr von der Gedenkfahrt ist gegen 15 Uhr geplant; in Hadamar besteht die Möglichkeit, zu Mittag zu essen. Kosten entstehen lediglich für das Mittagessen. Anmeldungen werden möglichst bald (spätestens bis zum 27. Juli) erbeten bei Matthias Metzmacher, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung, Telefon 02603/5099244, E-Mail Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können , oder Ulrike Bletzer, Stiftung Scheuern, Telefon 02604/979103, E-Mail Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können .

Zu den Fotos:
„Mensch achte den Menschen“ heißt es auf einer Stele, mit der in der Gedenkstätte Hadamar unter anderem an die zwischen 1941 und 1945 ermordeten Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung erinnert wird. In der Stadt selbst gibt es derzeit eine Sonderausstellung zu den grauen Bussen, mit denen die Menschen in die Tötungsanstalt transportiert wurden. Fotos: Bernd-Christoph Matern