Volkstrauertag 2016 Drucken E-Mail

thumb_1mondelipse_co-becrima-Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen Mensch tragen.

Gebet der Vereinten Nationen

 

RHEIN-LAHN. (13. November 2016) Der heutige Volkstrauertag, mit dem einst an die Gefallenen der beiden Weltkriege auf deutschem Boden gedacht wurde, ist schon lange zu einer Mahnung geworden, alles dafür zu tun, damit es auf der Welt immer weniger Kriege und Opfer von Hass und Gewalt gibt; ganz zu schweigen von den vielen Bitten und Gebeten um mehr Frieden auf der Welt, die heute wieder an Gedenkstätten, in Kirchen und auf Friedhöfen gesprochen werden.

Dabei sind die gewaltsamen Auseinandersetzungen sowohl zwischenstaatlich als auch innerhalb vieler Länder, über die die Medien berichten wie in Syrien oder dem Irak, im Sudan oder Burundi, in Afghanistan oder Kolumbien, nur die Spitze gewaltsamer Eskalation auf der Welt. Millionen Menschen verlieren durch Kriege ihr Leben, auch dann, wenn keine Fernsehkameras dabei sind, um am Bildschirm in warmen Wohnzimmern unsere Empörung oder unser Mitleid auszulösen.

Für die richtigen politischen Entscheidungen lässt sich streiten und auch beten; der wahre Friede in der Welt beginnt allerdings bei jedem Einzelnen von uns. Wer in Familie und Nachbarschaft keinen Frieden hat, kann es schlecht von Politikern verlangen. Insofern ist solch ein Tag wie der Volkstrauertag auch eine gute Gelegenheit, darüber nachzudenken, was in uns selbst Feindseligkeit und Hass aufkeimen lässt.

In den Klagen des Jeremia, die die Bibel übermittelt, findet sich eine Stelle, die lehrt, dass nicht immer nur „die Anderen“ am Unfrieden in der Welt die Schuld haben:

Gehe ich aufs Feld hinaus, siehe da, vom Schwert Erschlagene! Komme ich in die Stadt hinein, siehe da, vor Hunger Verschmachtete! Hast du denn Juda so ganz verworfen? Ist Zion deiner Seele ein solcher Greuel? Warum hast du uns also geschlagen, dass keine Heilung mehr für uns zu hoffen ist?

Wir warten auf Frieden, aber es kommt nichts Gutes; auf eine Zeit der Heilung, aber siehe da, Schrecken! Wir erkennen, o Herr, unsere Bosheit und die Sünde unsrer Väter, dass wir wider dich gesündigt haben. Verwirf uns nicht um deines Namens willen; schände nicht den Thron deiner Herrlichkeit; gedenke des Bundes, den du mit uns gemacht hast, und brich ihn nicht!

Jeremia 14, Vers 18

Für den Frieden in der Welt eintreten und um ihn bitten, muss gar nicht schwer sein. Viele Gottesdienste und Veranstaltungen bieten dazu heute Gelegenheit in den Ortschaften des Rhein-Lahn-Kreises. Ein Tipp: In Bad Ems laden verschiedene Religionen heute ab 18.30 Uhr zu einem Friedensmarsch ein; mehr dazu finden Sie hier . (bcm)