Wahl 2015: Evangelische entscheiden am Sonntag über Gemeindeleitung Drucken E-Mail

thumb_1a-diezkv-wahl15b417_co-becrima-RHEIN-LAHN. (24. April 2012) Fast 50.000 Mitglieder der evangelischen Kirche sind am Sonntag, 26. April dazu aufgerufen, über die Vorstände der 60 Kirchengemeinden zu entscheiden, die es in den Dekanaten Diez, Nassau und St. Goarshausen gibt. Die demokratisch gewählten Gremien bestimmen nach ihrem Amtsantritt im September über das kirchliche Leben in den Gemeinden.

Knapp 500 Kandidatinnen und Kandidaten haben sich bereit erklärt, sich für die Mitarbeit in den Vorständen aufstellen zu lassen. Die Kandidatensuche gestaltete sich dabei sehr unterschiedlich; teilweise wurde die zu vergebene Zahl an Sitzen, deren Maximalzahl sich an thumb_1a-diezbkvw15kirche_co-becrima-der Zahl der Mitglieder orientiert, verkleinert. Zwischen vier und 14 Mitglieder haben die evangelischen Kirchenvorstände der Rhein-Lahn-Gemeinden. Wo sich fristgerecht nicht genügend Bewerber fanden, wurde die Wahl auf den 21. Juni verschoben, so in Friedrichssegen und in Holzhausen. Die Kirchengemeinde Reichenberg gehört zu zehn Gemeinden in der Landeskirche, in denen sich auch für den Wahl-Ersatztermin im Juni nicht ausreichend Bewerbungen fanden.

Umgekehrtes Beispiel aus dem Osten des Kreises: Die evangelische St.-Peter-Gemeinde zu Diez erhöhte die Zahl der Kirchenvorstandsmitglieder von zwölf auf 14. Dort und in etlichen anderen Gemeinden gibt es eine Allgemeine Briefwahl. Aber auch in diesen Gemeinden sind die Wahllokale zur Abgabe der Wahlbriefe offen. Das Wahlgesetz sieht eine Grundöffnungszeit von mindestens sechs Stunden in der Zeit zwischen 11 und 18 Uhr vor; die örtlichen Öffnungszeiten und Wahllokale stehen auf der Wahlbenachrichtigung.

Im Rhein-Lahn-Kreis macht die Kirchenwahl in der Wahl der Wahllokale an einigen Orten das Miteinander zwischen den evangelischen und den zivilen Gemeinden deutlich. Ein Beispiel: In der Verbandsgemeinde Hahnstätten wird zeitgleich ein neuer Bürgermeister gewählt. Zivil- und Kirchengemeinde von Flacht nahmen das zum Anlass, das evangelische Gemeindehaus als gemeinsamen Ort zu nutzen, wo die Wählerinnen und Wähler der Aar-Gemeinde ihre Kreuzchen machen können. Auf einer Seite des Saals werden die Unterlagen fürs kommunale Oberhaupt abgegeben, auf der anderen die für den Kirchenvorstand; die gemeinsamen Wahlkabinen befinden sich auf der Bühne.

Die besondere Konstellation ermögliche eine besonders hohe Wahlbeteiligung, hofft nicht nur der in die Wahlvorbereitung eingespannte Udo Bühler aus Holzheim mit Blick auf die Wahlbeteiligung von 59,3 Prozent bei der jüngsten Verbandsgemeinderatswahl. „Diese Kooperation ist ein sehr schönes Signal für das Miteinander und stellt sicher einen Mehrwert für beide Seiten dar“, so der Flachter Pfarrer Daniel Cremers. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung in den drei Rhein-Lahn-Dekanaten Diez, Nassau und St. Goarshausen bei der vergangenen Kirchenwahl im Jahr 2009 mit örtlich großen Unterschieden bei einem Durchschnittswert von mehr als 30 Prozent.

Die neue Wahlperiode beginnt am 1. September. Aufgabe des Kirchenvorstands ist die Leitung der Gemeinde; er ist gemeinsam mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden für das Gemeindeleben verantwortlich, entscheidet Personalfragen und Haushaltsplanung. Aus den gewählten Kirchenvorständen werden wiederum Delegierte in die Dekanatssynoden gewählt, die wiederum die Mitglieder der Kirchensynode bestimmen. Die evangelischen Kirchenvorstände werden für sechs Jahre gewählt. Bernd-Christoph Matern

Ab Sonntagabend werden wir Sie auf dieser Website auch über die Ergebnisse in den Kirchengemeinden der Rhein-Lahn-Dekanate informieren. 

Mehr Informationen zur Kirchenvorstandswahl finden Sie auch hier sowie unter meinewahl.de  

Zum Foto:
An vielen Orten wie auf dem Foto in Diez machen große Banner auf die evangelischen Kirchenvorstandswahlen am Sonntag aufmerksam. Fotos: Matern