Weihnachten schenkt nicht nur Hoffnung auf Wachstum für Wirtschaft Drucken E-Mail

thumb_1spendenbfdwco1216_co-becrima-RHEIN-LAHN. (3. Januar 2017) Weihnachten ist ein Fest der Hoffnung. Da wundert kaum, dass der Handelsverband Deutschland (HDE) hoffte, mit der besonders langen Zeitspanne zwischen viertem Advent und Heilig Abend sowie der Woche bis Silvester die stärksten Dezember-Umsätze aller Zeiten machen zu können und erstmals die 50-Milliarden-Euro-Marke zu knacken. Gleichzeitig hoffen Menschen in den meisten Ländern der Erde auf Friede, auf Essen und Trinken und ein Dach über dem Kopf. Ob die Steigerungen des Weihnachtsumsatzes wohl mit der Steigerung der Spendenbereitschaft einhergeht? Wir haben nachgefragt.

 

Immerhin hofft die Mehrheit der von rhein-lahn-evangelisch.de in einer Stichprobe zum Jahresende Befragten durchaus auf eine leichte Steigerung der Spendenbereitschaft. Demnach zeigen die Menschen im Dekanat Nassauer Land, der in weiten Teilen dem Rhein-Lahn-Kreis entspricht, nach wie vor eine hohe Spendenbereitschaft; in diesem Jahr zeichnet sich insgesamt bei unterschiedlichen Hilfsaktionen evangelischer Institutionen und Gemeinden sowohl in der Adventszeit als auch das ganze Jahr über eine leicht gestiegene Tendenz ab.

Das sei umso beachtlicher, als zum Einen die Zahl evangelischer Kirchenmitglieder sinkt und zum Anderen gleichzeitig das Angebot zum Spenden immer größer und vielseitiger wird. Ulrike Bittner-Pommerenke, Leiterin des Diakonisches Werks (DW) Rhein-Lahn, registrierte etwa für die drei Tafeln des DW in Bad Ems, Diez und Nastätten, die sich aus Spenden und ehrenamtlichem Engagement finanzieren, für dieses Jahr einen leichten Zuwachs gegenüber vergangenem Jahr. „Aber wir hatten da auch schon eine größere Resonanz“.

Zufrieden sind die Organisatoren der lebendigen Adventskalender im Kreisgebiet, die in Diez, Nassau und Nastätten auch mit wohltätigen Sammelaktionen verbunden waren, auch wenn die Besinnung und nicht das Spenden hinter den Türen im Vordergrund stand. 88 Gutscheine seien in Anbetracht eines Mehr an Spendenaufrufen und vielseitigeren Hilfsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger sehr schön, wertete Pfarrerin Kerstin Lüderitz aus Diez die Entwicklung. 2013 waren es 90 Gutscheine, 2010 waren es 93. Im Jahr 2008 kamen 70 Geschenkpakete für bedürftige Familien zusammen.

Ein guter Gradmesser ist und bleibt die stets am 1. Advent eröffnete Hilfsaktion Brot für die Welt, deren Ergebnisse erst Mitte nächsten Jahres ausgewertet werden. „Gefühlt“ sei die Spendenbereitschaft in den vergangenen Jahren relativ gleichbleibend, erklärt Dr. Ute I. Greifenstein, verantwortlich für die Hilfsaktion in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck; für 2016 hofft sie auf eine leichte Tendenz nach oben. Ihrer Erfahrung nach wird der Spendenkuchen der Deutschen kaum größer. Äußerst hilfsbereit zeigten sich Bürgerinnen und Bürger bei aktuellen Katastrophen, wie sich in den Spendenaufkommen der Diakonie Katastrophenhilfe zeige. Entsprechend weniger käme dann allerdings bei der Basis-Aktion zusammen.

Schon im Jahr 2015 war der Spendenbetrag für Brot für die Welt im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Brot für die Welt verbuchte 2015 von Spendern und Spenderinnen im Kirchengebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau 4.211.951 Euro. Das war ein Plus von mehr als 150.000 Euro im Vergleich zum Jahr 2014. Allein bei den Kollekten an Heiligabend und Erntedank legten die Gläubigen 1.736.481,24 Euro in den Klingelbeutel. Das waren 90.509,49 Euro mehr als im Jahr zuvor.

Wie gewohnt großzügig waren auch die Kirchenbesucherinnen und -besucher im Gebiet des jetzigen Dekanats Nassauer Land, deren Spendenerträge Ende 2015 noch nach den ehemaligen drei Dekanaten getrennt erfasst wurden. Die höchste Spendensumme für das evangelische Hilfswerk wurde im kleinsten der drei Dekanate, im Dekanat St. Goarshausen erzielt. Es steuerte zu den insgesamt im Gebiet des Dekanats Nassauer Land an Heilig Abend und am Erntedankfest 2015 gespendeten Kollekten in Höhe von knapp 50.000 Euro allein rund 17.000 Euro bei.

Bundesweit haben Spenderinnen und Spender die Arbeit von Brot für die Welt im Jahr 2015 mit 57,5 Millionen Euro unterstützt. Das sind 1,8 Millionen Euro mehr als im Vorjahr (55,7 Millionen). (bcm)

Informationen und Spendenmöglichkeiten für Brot für die Welt finden Sie hier .